Das ist Balsam für die gequälte Fünfhauser Handball-Seele – ausgerechnet am Allerseelentag. Im direkten Duell gegen Schlusslicht HIB Grosschädl Stahl Graz holte sich Koppensteiner WAT Fünfhaus im Heimspiel in der HLA CHALLENGE einen sicheren und ungefährdeten 27:19-Erfolg nach 12:8-Pausenführung. Vater des Sieges war Fünfhaus-Tormann Felix Friedel. Dazu kamen mit Bence Stab ein guter und torgefährlicher Spielmacher, ein furioser Elias Kropf am Flügel sowie ein deutlich gefestigter Abwehrblock mit Lenny Fetz, Goran Vuksa und Emil Zalewski. Fünfhaus hat mit dem zweiten Saisonsieg den achten Tabellenplatz mit nunmehr vier Punkten gefestigt. Kommenden Samstag steht auswärts das Nachtragsspiel gegen Erstliga-Absteiger UHC Speed Connect Hollabrunn am Kalender.
Vor Spielbeginn gehörte aber die ganze Aufmerksamkeit dem am 21. Oktober mit nur 55 Jahren verstorbenen ehemaligen Fünfhaus-Trainer Edin „Toni“ Kadic. Diesem wurde in der Sporthalle Tellgasse mit einer Trauerminute gedacht. WAT Fünfhaus-Obmann Florian Bohata betonte die Menschlichkeit des Verstorbenen: „Lieber Toni, es blutet uns das Herz.“ Kadic, der Fünfhaus vor einem Jahrzehnt betreut hat, werde „immer in unserem Herzen“ bleiben.
Beherzt – so zeigte sich auch das Team von Koppensteiner WAT Fünfhaus von Beginn an daheim gegen das Tabellenschlusslicht aus Graz, ein junges Team, das mit Borjan Damjanoski zentral im Rückraum und Aufbauspieler Adrian Edegger seine stärksten Akteure an diesem Abend hatte. Das Tor zum 1:0 für Koppensteiner WAT Fünfhaus war bezeichnend für das ganze Match: Fünfhaus-Tormann Friedel konnte einen Grazer Wurf halten, ein flinker, weiter Auswurf auf „Schnellzug“ Elias Kropf, der mit der Linken den Ball fängt und souverän einnetzt. Bei dem wie immer lautstarken und emotionalen Fünfhauser Schlussmann war in der ersten Hälfte oft Endstation für den Grazer Angriff.
Nach 20 Minuten begann Fünfhaus damit, sich mit 8:5 leicht abzusetzen. Hauptverantwortlich dafür war in dieser Phase der antrittsstarke Nachwuchs-Nationalteamspieler John Baxter. Aber auch Emil Zalewski rackerte nicht nur in der Defensive mit den Kreisläufern Kapitän Lenny Fetz und Goran Vuksa, sondern fand selbst auch Lücken für Tore in der Grazer Abwehr. Ein nicht zu haltender Elias Kropf im Gegenstoß am rechten Flügel machte vor der Pausensirene das Dutzend voll, Fünfhaus führte damit 12:8.
Bence Stab, verlängerter Arm des Fünfhauser Betreuerduos Ivan Monev und Patrick Depauly auf dem Spielfeld, kam nun immer besser ins Spiel, glänzte vor allem auch als Vollstrecker und holte mit drei Toren in Serie eine 18:11-Führung heraus. Elias Kropf war an diesem Abend wie die berühmte spanische Furia roja und legte mit zwei weiteren Toren von insgesamt 7 in diesem Spiel nach. Mit seinem 20:12 war das Match nach knapp 45 Minuten entschieden. Der Rest war mehr ein Schaulaufen, bei dem Fünfhaus alle Spieler auf der Bank einsetzen konnte, die Grazer schon entnervt waren und Fünfhaus mit nachlassender Konzentration ein Schützenfest verpasste. Es war nicht alles Gold in dem Spiel, was am Ende siegreich glänzte. Aber unter dem Strich war es ein hochverdienter Heimsieg.
Fünfhaus-Trainer Ivan Monev war entsprechend erleichtert: „Alles lief nach Plan. Wir haben genau analysiert, was der Gegner aus Graz tun wird. Alles, was wir uns vorgenommen haben, hat die Mannschaft auch umgesetzt. Es war ein verdienter Sieg. Die Mannschaft hat nach den Niederlagen in den letzten Runden in der Meisterschaft heute gezeigt, dass sie Charakter hat.“