
Am Ende standen die Fünfhauser Spieler geknickt mit leeren Händen da. Koppensteiner WAT Fünfhaus gab nach frühem 5:11-Zwischenspurt und langer Zeit in Führung im Abstiegs-Play-Off der HLA CHALLENGE auswärts gegen Union Sparkasse Korneuburg in der Schlussminute den Sieg noch aus der Hand und unterlag 28:27 (Halbzeit 13:16). Nach souveräner Fünfhauser Führung kamen in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit die Mitspieler Lässigkeit und Unkonzentriertheit voll ins Spiel. Obwohl der spielerische Faden in der zweiten Halbzeit danach endgültig gerissen war, servierte Fünfhaus den Gastgebern aus Niederösterreich letztlich die 2 Punkte wie in einer Woche den Osterschinken auf dem Silbertablett. Ein herausragender John Baxter bei Fünfhaus allein kann nicht gegen eine ganze Mannschaft gewinnen.

Dabei übernahm Koppensteiner WAT Fünfhaus schon nach fünf Minuten in Korneuburg voll das Kommando gegen freilich vorerst schwache Gastgeber. Im Angriff bombte Nachwuchs-Teamspieler John Baxter bei Fünfhaus dank seiner Sprungkraft und Dynamik im Stile des dänischen Stars Mikel Hansen aus dem Rückraum. In der Abwehr zerschellten die zwar wendigen, aber körperlich unterlegenen Korneuburger am Fünfhauser Defensivblock mit Kapitän Lenny Fetz, Goran Vuksa und Emil Zalewski. Fünfhaus lag ständig sicher mit 4, 5, einmal sogar sechs Toren voran. Vor allem der rabenschwarze Tag auf beiden Fünfhauser Flügeln in beiden Hälften sollte sich an diesem Samstagabend aber noch rächen. In die Kabinen gibt es dennoch mit 13:16-Führung.
Die zweite Hälfte bei Fünfhaus könnte als Lehr-Video dienen, wie man ein Match gegen einen unterdurchschnittlichen Gegner noch herschenkt. Zwar nahmen die Gastgeber die regelrechten Einladungen der zerfahren und mit Schlendrian spielenden Fünfhauser zumindest den Anschlusstreffer zu erzielen, ein paar Mal gar nicht an. Einziger Höhepunkt aus Fünfhauser Sicht nach 51 Minuten: Tormann Jakov Pavic durchschaute bei einem Siebenmeter durch Korneuburg-Routinier Lenny Schafler die Finte mit einem Heber und fing den Ball mit den Fingerspitzen ab. Aber selbst daran richtete sich seine Mannschaft nicht mehr auf.
Nach mehreren Minuten jeweils mit Unentschieden war es in der 57. Minute dann doch soweit. Die mit viel Herzblut kämpfenden Korneuburger gingen erstmals mit 27:26 und dann 40 Sekunden vor dem Ende letztlich entscheidend mit 28:27 in Front. Es passte zu dem vermurksten Abend, dass ausgerechnet der mit 11 mit Abstand beste Werfer John Baxter in der Schlusssekunde noch einmal den Ball zugespielt erhielt, aber der Korneuburg-Tormann konnte den Wurf irgendwie parieren und den Gastgebern, weil sie nie aufgesteckt hatten, letztlich sogar verdient den 28:27-Sieg retten.
Im Abstiegs-Play-Off liegt Koppensteiner WAT Fünfhaus mit 9 Punkten zwar vorerst weiter mit 8 Punkten vor dem Schlusslicht aus Graz. Aber statt die gute Chance, Korneuburg zu überholen zu nützen, liegen die Niederösterreicher bei einem Spiel weniger nun 3 Punkte vor Fünfhaus. Nach der zweiwöchigen Pause über Ostern folgt für Koppensteiner WAT Fünfhaus am 27. April um 19.00 Uhr das nächste Spiel – auswärts bei den Perchtoldsdorf Devils.