
Beherzt und wirklich stark gespielt, aber dennoch keine Punkte mit heim nach Wien genommen: Koppensteiner WAT Fünfhaus musste sich am Samstag gegen die favorisierte Sportunion Leoben in der HLA CHALLENGE auswärts in den letzten Minuten 37:33 (Halbzeit 18:16) geschlagen geben. Das auf den ersten Blick klare Ergebnis ist aber für die Steirer sehr schmeichlerisch. Denn Fünfhaus kämpfte sich bis zum 28:28 neun Minuten vor dem Ende zweimal heran. Mit der von Biss, Engagement und Aufbäumen besten Leistung der Saison im vierletzten Spiel des Grunddurchgangs ließ Fünfhaus die Gastgeber, die unbedingt gewinnen mussten, um im Rennen um das Aufstiegs-Play-Off zu bleiben, lange bangen. Überragend bei Koppensteiner WAT Fünfhaus waren die Rückraumspieler Bence Stab, der sein bestes Spiel in der Kampfmannschaft bot und 11 Tore erzielte, sowie John Baxter mit 9 Toren, den Leoben lange Zeit sogar eng manndeckte, um ihn irgendwie zu neutralisieren.

Koppensteiner WAT Fünfhaus mit Trainer Ivan Monev hat damit einmal mehr gegen ein klar favorisiertes Team wie auch schon in Hollabrunn eine sehenswert starke Leistung gezeigt. Gegenüber der matten von schwachen Würfen geprägten Partie in der Vorwoche gegen Sportunion Die Falken St. Pölten in Tulln ging ein richtiger Ruck durch die Mannschaft. Was für ein Fight, was für ein Spirit in der Donawitzer Sporthalle. Belohnt wurde das nicht mit Punkten. Fünfhaus bleibt mit 8 Zählern Tabellensiebenter in Österreichs zweiter Liga.

In der ersten Viertelstunde lieferten sich die beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch, bei dem die Abwehr auf beiden Seiten oft das Nachsehen hatte. Bei Fünfhaus jagten ein entfesselt aufspielender Bence Stab in der zentralen Rückraumposition und Nachwuchs-Nationalteamspieler John Baxter mit seiner ganzen Dynamik den Ball serienweise ins Tor der Steirer. Nach einem Timeout kam Leoben dann speziell über die Flügel besser ins Spiel und zog mit 14:10 auf vier Tore davon. Aber Fünfhaus konnte nachlegen und war zur Pause mit 18:16 wieder in Schlagdistanz.
Kapitän Lenny Fetz, ein Vorbild an Einsatz und Willen in dem Match ließ unmittelbar nach Wiederbeginn bei seinem Tor zum 18:17 Leoben gleich einmal alt aussehen. Dabei spielten die Steirer keineswegs schwach, erhöhten angeführt von Raul Bote und Routinier Marek Kovacech das Tempo. Aber Fünfhaus-Tormann Felix Friedel versetzte mit einigen unglaublichen Paraden die Zuschauer in der gut besuchten, schmucken Donawitzer Halle in schier ungläubiges Staunen. Dann setzte er mit einem Wurf auf das leere Leoben-Tor und dem Treffer zum 27:27-Ausgleich noch eins drauf. Bei John Baxters Würfen aus dem Rückraum, wie zum 28:28 in der 51. Minute, blieb so manchem im Leobener Heimpublikum endgültig die Spucke weg.
Für die Gastgeber war der erneute Ausgleich aber das Signal zur Schlussoffensive, während sich bei Fünfhaus simple Eigenfehler mehrten. Es war Leobens Oldie Marek „linker Hammer“ Kovacech, mit Fünfhaus-Spielmacher Bence Stab bester Mann auf dem Feld, der in den Schlussminuten bei schwindenden Kräften der Fünfhauser in der Defensive die entscheidenden Bälle ins Netz donnerte. Auf der Anzeigentafel stand am Schluss ein vermeintlich klares 37:33 für die sehr geforderten Hausherren. Das spiegelte die starke Leistung von Fünfhaus aber nicht wider.