** Koppensteiner WAT Fünfhaus **

Kopflos in 25:23-Niederlage in Korneuburg getaumelt

Zehn grottenschlechte letzte Minuten als Selbstfaller wie er im Buche steht: Koppensteiner WAT Fünfhaus rangelte sich nach mößiger Leistung und ständigem knappen Rückstand außer in der Anfangsphase bis zur 49. Minute auswärts gegen Union Sparkasse Korneuburg zu einer 19:20-Führung zurück. Aber dann überbrachte Fünfhaus den Gastgebern in der 12. Runde der HLA CHALLENGE drei verfrühte Weihnachtsgeschenke durch eklatante Abspielfehler im Angriff: Korneuburg sagte artig danke und musste den servierten Ball jeweils im Gegenstoß nur mehr einnetzen. Da war für den mit Abstand besten Mann bei Fünfhaus, den eingewechselten Tormann Dominik Frank dann auch nichts mehr zu machen.

Tormann Dominik Frank hielt seine Fünfhauser Mannschaft im Spiel und eröffnete damit elf Minuten vor dem Ende die Chance auf einen Auswärtssieg in Korneuburg, die aber dann stümperhaft vertan wurde. Foto: WAT Fünfhaus/Xavi Vegas

Die Niederösterreicher nahmen die Geschenke gern an und siegten in Summe verdient mit 25:23 (Halbzeit 14:12). Korneuburg hat damit im direkten Duell gegen die phasenweise kopflosen Fünfhauser den sechsten Tabellenplatz nun mit zwei Punkten Vorsprung erobert, Fünfhaus ist mit weiter acht Zählern auf Rang 7.

Dabei stand Koppensteiner WAT Fünfhaus im Gegensatz zum ÖHB-Cup am Mittwoch am Samstagabend in Korneuburg der Stamm des Kaders fast ohne Ausnahme inklusive der zuvor verletzten Rückraumspieler Emil Zalewskii und Georg Mayr-Pranzeneder zu Verfügung. Das Fünfhauser Feuer ist aber nach einer 2:5-Führung nach zehn Minuten schneller wieder aus wie die Flamme auf den Kerzen auf dem Adventkranz. Die Gastgeber bringen die Defensive bei Fünfhaus mit Tempo immer wieder wie ein Lebkuchenhaus ins Wanken. Korneuburg ist in der Abwehr kompromisslosr bis hin an die Grenzen des Unfairen. Fünfhaus findet zu wenige Lösungen, scheut die Verantwortung für einen Abschluss, liefert Serien-Fehlwürfe oder schießt Korneuburg-Tormann Samuel Fabry solange an, bis dieser ganz auf Betriebstemperatur ist und auch gute Fünfhauser Chancen pariert.

Zumindest gelingt es Koppensteiner WAT Fünfhaus dennoch, in Tuchfühlung zu bleiben. Mit dem 14:12-Rückstand zur Pause ist noch alles drinnen. Die Einwechslung von Martin Raming macht sich für Fünfhaus gleich nach Wiederbeginn mit drei schön herausgespielten Toren vom Flügel bezahlt. Das Team von Coach Ivan Monev bleibt dran, auch wenn die Leistung weit von jener in beiden Spielen gegen Spitzenreiter UHC Speed Connect Hollabrunn und auswärts beim Sieg in Krems entfernt ist. Der in der ersten Hälfte auf dem Flügel völlig vergessene Severin Lampert schafft mit 3 Toren den 19:19-Ausgleich. Spielmacher Stab Bence gelingt mit tollem Einsatz und Drehung eine Minute später die 19:20-Führung.

Aber Fünfhaus schickt das vom Gastgeber unerwartet angebotene Geschenkpackerl wie ein Amazon-Paket sofort wie von allen guten Geistern verlassen zurück. Nach einer Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Teams, das statt Stürmer-Foul Siebenmeter gegen Fünfhaus gibt, sagt Korneuburg dankend ja zum 20:20-Ausgleich. Es folgen sieben Minuten zum Vergessen, in denen Fünfhaus mit haarsträubenden Eigenfehlern im Angriffsspiel fleißig mithilft, damit Korneuburg die Führung kommod auf 24:20 ausbauen kann. Zwei Tore von Stab Bence zum 24:22 ändern nichts mehr daran, dass Fünfhaus in eine vermeidbare, aber keineswegs ungerechte 25:23-Niederlage taumelt.

Es besteht aber vor Weihnachten noch die Chance zur Wiedergutmachung. Am kommenden Samstag, 21. Dezember, folgt ab 18.00 Uhr das Wiener Derby gegen Madx WAT Atzgersdorf. Die auf dem Weg ins Aufstiegs-Play-Off befindlichen Atzgersdorfer sind in ihrer Heimhalle in der Steinergasse dabei aber klarer Favorit.