Es war eine der besten Leistungen der nun beendeten Saison, aber belohnt haben sich die Spieler leider nicht selbst. Im letzten Spiel der Meisterschaftssaison 2023/24 musste sich Koppensteiner WAT Fünfhaus als ebenbürtiges Team im Wiener Derby dem HC Fivers WAT Margareten/2 knapp geschlagen geben. Im Abstiegs-Play-Off der HLA CHALLENGE unterlag die Fünfhauser Kampfmannschaft den in der zweiten Hälfte stärker werdenden Fivers am Samstagabend daheim in der Sporthalle Tellgasse mit 29:31 nach 15:15 zur Pause.
An einem ändert das aber nichts: Fünfhaus bleibt mit 21 Punkten Tabellendritter im Abstiegs-Play-Off, hat schon seit Wochen nicht mehr das Geringste mit dem Abstieg zu tun und spielte heuer die mit Abstand beste Saison seit dem Wiederaufstieg in die zweite österreichische Handball-Liga 2021. Mindestens ebenso viele Emotionen wie das Derby löste bei Spielern wie Fünfhaus-Anhängern anschließend die offizielle Verabschiedung von gut einem halben Dutzend Spielern nach dem Match aus (eigener Bericht folgt).
Auch wenn es nur mehr ums Prestige ging, in dem Wiener Derby zum Saisonabschluss zwischen Fünfhaus und den Fivers in der Tellgasse war Feuer drinnen. Die von Cheftrainer Peter Schildhammer und Co-Trainer Ivan Monev betreute Fünfhauser Mannschaft legte fokussiert und engagiert los und überrumpelte die Fivers, die schon nach vier Minuten 3:0 hinten lagen, bevor sie überhaupt einmal in der Partie angekommen waren. Der Red Block und die Fünfhauser Fans konnten sehen, wie sich alle Spieler voll ins Zeug legten, egal ob die Rückraumspieler Emil Scheicher und Sebastian Göller, John Baxter im Stile eines Duracell-Hasen in Defensive wie Angriff, Flügelspieler Severin Lampert, der die Bälle bei Toren regelrecht ins Eck zirkelte. Dazu war der Abwehrblock mit Scheicher, Emil Zalewski und einem der Kapitäne, Benny Sprung oder Lenny Fetz, fast wie die chinesische Mauer mit einem starken Felix Friedel dahinter im Tor, in Hälfte zwei dann mit Jakov Pavic im Tor.
Einer verkörperte den vollen Einsatz an diesem Samstagabend besonders: Nachwuchsnationalteamspieler Felix Bernkop-Schnürch, der für Koppensteiner WAT Fünfhaus sein letztes Spiel absolvierte und in der kommenden Saison wie auch Jonas Kofler Aufsteiger West Wien Handball in der HLA-Meisterliga verstärken wird, flog mitunter wie ein Eurofighter im Tieflug in den gegnerischen Kreis, um einzunetzen. Für den ebenfalls scheidenden Flügelspieler Christoph Hacker gab es nach einem Tor standig ovations. Die Fivers hatten es dem besten Mann auf dem Feld, Anes Kovacevic, und seinen Toren zu verdanken, dass es zur Pause 15:15 unentschieden stand.
In der zweiten Halbzeit standen die Fivers kompakter in der Deckung, bei den Fünfhauser Angriffen ließ die Präzision nach und Entscheidungen von außen trugen das Ihre dazu bei, dass die Gäste aus Margareten nun stets die Nase etwas vorn hatten. Aber nach 17:19-Rückstand nach 38 Minuten kämpfte sich Fünfhaus bis zur 50. Minuten zum 24:24-Ausgleich. Innerhalb von vier Minuten hat Fünfhaus dann das Match verloren: ein Fehlwurf auf das leere Tor, eine ungenützte Zwei-Minuten-Strafe der Fivers und Eigenfehler, die den Gästen billige Tore im Gegenstoß ermöglichten, bliesen die Hoffnung auf einen Fünfhauser Derby-Sieg aus. Zwar steckte Fünfhaus danach nicht auf, Emotionen brodelten hoch, aber für mehr als ein 29:31 reichte es am Ende nicht mehr. Die Fünfhaus-Fans honorierten dennoch am Ende mit viel Applaus die engagierte Leistung ihrer Mannschaft
Der Vorstand des WAT Fünfhaus bedankt sich bei den Anhängern, beim Red Block und bei allen Zuschauern für die Unterstützung der Kampfmannschaft von Koppensteiner WAT Fünfhaus bei den Spielen in der nun beenden Saison. Anfang September geht es wieder los.
Trainer Peter Schildhammer tat es für seine Mannschaft leid, dass das Saisonende trotz guter Leistung nicht mit einem Derby-Sieg gekrönt wurde. Seine erste Analyse: „Es war ein sehr intensiv geführtes Spiel. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Es hat mich gefreut, diese Mannschaft zu trainieren. Fünfhaus hat in dieser Saison so viele Punkte wie noch nie seit dem Wiederaufstieg geholt.“