Es war ein Lehrbeispiel, wie sich eine Mannschaft selbst besiegt. Koppensteiner WAT Fünfhaus versemmelte am Samstagabend im Wiener Derby auswärts gegen HC Fivers WAT Margareten/2 trotz allem Bemühen in der ersten Hälfte mehr als ein Dutzend hochkarätige Torchancen, was auch am ausgezeichneten Fivers-Tormann Marko Konstantin lag. Nach einem ernüchternden 16:7 zur Pause zeigte die Fünfhauser Mannschaft aber Charakter, erzielte in Hälfte zwei 2 Tore mehr als die Gastgeber. Die klare 34:27-Derby-Niederlage war am Ende aber Faktum.
Fünfhaus ist damit vor der Rückrunde mit noch fünf Spielen im Unteren Play Off der HLA CHALLENGE weiter Tabellendritter, hat aber trotz dieser Abfuhr den Ligaerhalt auch rechnerisch längst geschafft. Die Kampfmannschaft liegt mit weiter 16 Punkten jetzt nicht nur hinter Spitzenreiter Brixton Fire Krems, sondern auch zwei Zähler hinter den Fivers.
Die Margaretner machten von Beginn an den Eindruck, in diesem Wiener Derby nach der letzten Niederlage in der Tellgasse, Fünfhaus fressen zu wollen. Nach einer Viertelstunde führten die Gastgeber mit viel Tempo und dank des flinken Anes Kovacevic sowie kompakter Abwehr mit 16:4. Bis dahin vergab Fünfhaus bereits ein halbes Dutzend guter Chancen. Bei den Fünfhauser Spielern waren zwar Wille und Bemühen spürbar. Bis zur Pause erarbeitete sich Fünfhaus aber dank extrem schwacher Wurfausbeute inklusive verjuxter Siebenmeter endgültig das Prädikat Chancentod an diesem Abend. Da nützten nicht einmal die zahlreichen Paraden des mit Abstand besten Fünfhausers, Tormann Felix Friedl, etwas. Der niederschmetternde Pausenstand lautete: 16:7 für die Fivers.
Die von Peter Schildhammer und Ivan Monev betreute Mannschaft, die in diesem Derby auf Nachwuchs-Nationalteamspieler Felix Bernkop-Schnürch zentral im Rückraum verzichten musste, bewies Moral und ließ sich keineswegs abschlachten. Im Gegenteil: Mit schnellerem Spiel, mit dem dynamischen Youngster John Baxter samt sehenswertem No-look-Zuspiel am Kreis sowie Emil Scheicher als Vollstrecker aus dem Rückraum lieferte Fünfhaus ab dem Wiederbeginn eine Partie auf Augenhöhe.
Koppensteiner WAT Fünfhaus gelang auf diese Weise eine Rehabilitierung. Zu mehr als Schadensbegrenzung nach dem Fehlwurf-Stakkato in der ersten Hälfte reichte es allerdings nicht mehr. Nach 44 Minuten stand es dank des stärker werdenden Fritz Bernkop-Schnürch 22:16 für die Fivers, die den großen Vorsprung keineswegs leichtfertig aus der Hand geben wollten. Aber für eine einigermaßen realistische Chance, zumindest noch auf ein Drehen des Spiels hoffen zu können, fehlte es doch an Präzision im Abschluss und einer besseren Abwehrleistung.
Während Fivers-Schlussmann Marko Konstantin in der zweiten Hälfte fast nur mehr mit überheblichen Mätzchen und demonstrativer Langsamkeit nach Fünfhauser Toren glänzte, krönte Fünfhaus-Tormann Felix Friedel seine Leistung noch mit zwei gehaltenen Siebenmeterwürfen. Am Ende stand dennoch ein verdientes 34:27 für den Lokalrivalen aus dem 5. Bezirk auf der Anzeigetafel in der Hollgasse.
Gelegenheit zu einer Revanche gibt es aber noch. Denn Fünfhaus trifft daheim in der Sporthalle Tellgasse im allerletzen Spiel der heurigen HLA-CHALLENGE-Meisterschaft am 4. Mai auf die Fivers. Schon nächsten Sonntag, 14. April, kommt ab 19.00 Uhr zum Auftakt der Rückrunde Schlusslicht UHLZ Perchtoldsdorf Devils in die Tellgasse in den 15. Bezirk.