** Koppensteiner WAT Fünfhaus **

Nach Zittern siegt Fünfhaus mit viel Moral 28:25 gegen Tulln

Es war alles andere als ein Spaziergang, sondern ein hartes Stück Arbeit, bis der vermeintliche „Pflichtsieg“ gegen den Tabellennachzügler unter Dach und Fach war. Mit einem 28:25-Sieg (Halbzeit 17:15) festigte Koppensteiner WAT Fünfhaus am Samstagabend mit einem Heimsieg in der Sporthalle Tellgasse gegen Tulln den sechsten Tabellenplatz in der HLA CHALLENGE. Dabei ließ die Mannschaft die Fünfhauser Fans lange zittern. Erst ab der 45. Minute drehte Fünfhaus in einem sehr starken Finish einen 22:24-Rückstand gegen die Niederösterreicher mit viel Moral noch in einen Sieg. Tulln wirkte in der Schlussviertelstunde völlig von der Rolle. Den Gästen gelang dank Fünfhauser Aufbäumen in 15 Minuten erst wenige Sekunden vor der Schlusssirene ein einziges – schon bedeutungsloses – Tor.

Bei Fünfhaus gab es danach ein Aufatmen, bei den Tullnern herrschte Hadern über den möglichen, vergebenen Auswärtssieg. Koppensteiner WAT Fünfhaus geht damit mit acht Punkten und gestärkt in das nächste Heimspiel schon am kommenden Samstag, 20. November, ab 19 Uhr gegen UHC Hollabrunn, 

Entsprechend gelöst und erleichtert war Fünfhaus-Trainer Roland Eberl nach diesem Match: „Es war eine Topleistung. Wir haben sieben Kaderspieler vorgeben müssen.“ Umso stolzer war er auf sein Team: „Die Mannschaft hat Moral bewiesen und gekämpft bis zum Schluss.“ Besonders hob er die  ausgezeichneten Leistungen von Chris Fercher im Aufbau und Alex Kirchknopf im Tor hervor. 

Es war die neunte und letzte Runde in der Hinrunde der HLA CHALLENGE in der Meisterschaftssaison 2021. Die ersten zehn Minuten in der Partie in der Sporthalle Tellgasse waren symptomatisch: Nach einer schnellen 1:0-Führung für Koppensteiner WAT Fünfhaus durch Flügel Elias Kropf war einmal mehr die Defensive der Schwachpunkt bei Fünfhaus. Die Tullner kamen einfach zu Toren. Das Tullner Trio mit Kreisläufer Max Wolffhardt sowie Lukas Majbik im Aufbau und vor allem mit Regisseur Oliver Nikic als Lenker und Denker im Aufbau konnte sich immer wieder durchsetzen.

Erst nach gut zehn Minuten kam Koppensteiner WAT Fünfhaus besser ins Spiel. Die Fäden zog dabei Chris Fercher, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Philipp Scholz zentral im Aufbau statt am Flügel spielte und nicht nur die beste Leistung für Fünfhaus in der heurigen Herbstsaison ablieferte, sondern auch noch als sechsfacher Torschütze glänzte. Severin Lampert war für Fünfhaus vom Flügel gewohnt erfolgreich. Aber die Gäste aus Niederösterreich ließen sich nie abschütteln. Die Hereinnahme von Florian Haag im Tor der Tullner statt des Ex-Fünfhausers Ari Nimanay machte sich besonders bezahlt, weil er mit so mancher Parade Fünfhauser Treffer vereitelte. Zur Pause lag Fünfhaus nur knapp mit 17:15 in Front.

In der zweiten Halbzeit machte sich bei Fünfhaus das verletzungsbedingte Fehlen mehrerer Stammspieler deutlich bemerkbar, mit Alex Odvarka, Nepomuk Wilken, Jonas Eberl und Thiemo Koblicha-Rathausky durften mehrere Spieler des Futureteams auf der Fünfhauser Bank Platz nehmen.  Oliver Nikic unterstützt vom technisch starken Patrick Gasperov führte  Tulln nach 40 Minuten zum 21:21-Ausgleich. Den Gäste aus Niederösterreich hatten nun ihre stärkste Phase und kamen recht mühelos bis zur 45. Minuten zu einer 22:24-Führung. Ins Bild passte, dass Fünfhaus gleichzeitig zwei Siebenmeter verwarf, einmal die Latte traf und mit zwei Mann in Unterzahl einen noch größeren Rückstand verhinderte.

Bei einem Time out fand Fünfhaus-Trainer Eberl gemeinsam mit Co-Trainer Roland Glätzl offensichtlich die richtigen Worte. Denn auf einmal spielte Koppensteiner WAT Fünfhaus in der Abwehr viel aggressiver und ein ausgezeichneter Alex Kirchknopf im Fünfhauser Tor ließ eine Viertelstunde lang kein einziges Tor mehr der Gäste aus Niederösterreich zu. Nikic, Gasperov und auch ihre Teamkameraden auf den Flügeln trafen bei den Tullner Angriffen einfach nicht mehr.

Anders Fünfhaus: Mit dem immer stärker werdenden Aufbauspieler Georg Mayr-Pranzender und den Kraftakten von Lenny Fetz am Kreis konnte der Rückstand bis zur 54. Minute in eine 25:24-Führung gedreht werden. Die Fünfhauser Fans hatten bis dahin schon Blut geschwitzt. Auf einmal spielte Fünfhaus befreit bis zum 28:24 auf, ehe Patrick Gasperov Sekunden vor dem Ende nach viertelstündiger Durststrecke noch ein Treffen zum 28:25-Endstand gelang.

Als beste Spieler ihres Teams wurden zu Recht die beiden Torleute ausgezeichnet: bei Union Handball Club Tulln Florian Haag, bei Koppensteiner WAT Fünfhaus Alex Kirchknopf. Tulln-Coach Raimund Auss schüttelte über die vielen Fehler seines Teams in de Schlussphase den Kopf, räumte ein, dass Fünfhaus den Sieg mehr gewollt habe.