Koppensteiner WAT Fünfhaus lacht weiter von der Tabellenspitze der HLA CHALLENGE. Nach einer schläfrigen ersten Viertelstunde kehrte Fünfhaus den Favoriten hervor. In der vierten Runde setzte sich die Mannschaft von Trainer Peter Schildhammer und Co-Trainer Ivan Monev glatt und ohne in der letzten Viertelstunde gefordert zu sein nach 15:14-Pausenführung mit 37:29 gegen HIB Grosschädl Stahl Graz, bisher Tabellenachter, durch. Koppensteiner WAT Fünfhaus ist damit die Mannschaft der Stunde in der zweiten Liga, behält die blütenweiße Weste und hält als einziges der zehn Teams nach vier Runden beim Punktemaximum von acht Punkten. Im Bild in Rot: Fünfhaus-Rückraumspieler John Baxter (Foto: WAT Fünfhaus/Xavi Vegas)
Nach den drei überraschenden Erfolgen gegen drei starke Mannschaften seit Saisonbeginn liefen die Fünfhauser Burschen am Samstagnachmittag als Favoriten beim Heimspiel in der Sporthalle Tellgasse gegen die Steirer ein. Es dauerte aber seine Zeit, bis Fünfhaus nach einem Stottern des Antriebsmotors in der Startphase nach einer guten Viertelstunde auf Betriebstemperatur kam. Zuvor lag Fünfhaus bereits mit 5:9 gegen engagierte Grazer daheim zurück, versemmelte danach auch einen Siebenmeter. Solche Spiele sind schon verloren worden, weil der Außenseiter plötzlich mit viel breiterer Brust über sich hinauswächst.
Nach rund 20 Minuten erwachte Fünfhaus, mit dem unermüdlich rackernden Jonas Kofler in der 5-1-Abwehr kehrte mehr Bissigkeit in der Verteidigung zurück. Der schnelle Morris Moosbrugger am rechten Fünfhauser Flügel brachte seine Mannschaft mit einem Gegenstoß erstmals in der 24. Minute mit 13:12 in Führung. Maßgeblich an der „Wiederauferstehung“ im letzten Drittel der ersten Halbzeit beteiligt war einmal mehr der linke Flügelflitzer Severin Lampert, der fast so präzise wie ein Uhrwerk die Chancen aus Gegenstößen verwertete. Er traf mehr als ein halbes Dutzend Mal trotz anfangs guter Leistung des Grazer Tormanns Faruk Kapo. Bei den Grazer spulten die drei neuen slowenischen Akteure ihr Spiel recht solide, aber nicht besonderem Glanz ab. Mit 15:14 ging es in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn waren die Fünfhauser Spieler wesentlich wacher und energischer. Felix Bernkop-Schnürch und John Baxter spielten mit ihrer Dynamik aus dem Rückraum quasi die beiden schrecklichen „Zwillinge“ von Koppensteiner WAT Fünfhaus, die Graz zerlegten. Nach 20:16 zog Fünfhaus bis zur 45. Minute auf 26:19 davon. Nachwuchs-Nationalteamspieler John Baxter lieferte eines der besten, wenn nicht sein bestes Spiel bisher in der Kampfmannschaft ab. Die Gäste scheiterten minutenlang an ihren eigenen technischen Fehlern oder an dem in dieser Phase immer stärker werdenden Fünfhaus-Tormann Felix Friedel. Ein Viertelstunde vor dem Ende zweifelten die Fünfhauser Fans nicht mehr, dass der vierte Siege in Serie gelingen würde.
Rund 10 Minuten vor dem Ende wechselte Trainer Peter Schildhammer alles Spieler von der Bank ein. Nicht nur das: egal ob Neuzugang Emil Zalevski, Future Teamstütze Vali Klicha, Christoph Hacker oder der wiedergenesene Thiemo Koblicha-Rathausky, alle netzten auch ein. Den 37. und letzten Fünfhauser Treffer steuerte schließlich WAT Fünfhaus-Obmann Florian Bohata, der als Kreisläufer aushelfen musste, 16 Sekunden vor dem Ende zum klaren 37:29 bei.
Koppensteiner WAT Fünfhaus liegt damit zwei Punkte vor den Verfolgern. Nach der Pause am kommenden Wochenende im ÖHB-Cup aufgrund eines Freiloses geht es in 14 Tagen zum Auswärtsspiel gegen Sportunion Leoben. Es braucht wenig Phantasie, um sich auszumalen, dass die Steirer die Ersten sein wollen, die Fünfhaus die weiße Weste ausziehen wollen.