WAT Fünfhaus unterliegt in der Verlängerung in der 2. Cuprunde Bundesligist Gänserndorf
Was für ein Handballabend: Der WAT Fünfhaus lieferte am Mittwoch in der Sporthalle Tellgasse das bisher beste Spiel der Herbstsaison ab, musste sich aber nach fulminanter erster Hälfte in der Verlängerung des Cupspiels gegen den Favoriten aus der Bundesliga, UHC Sispo Gänserndorf, hauchdünn mit 28 zu 29 (Halbzeit 11:8) geschlagen geben. Bei Fünfhaus zeigte die gesamte Mannschaft eine kompakte, sehenswert aufopfernde Leistung zur Begeisterung der zahlreichen Fünfhauser Fans. Schade, dass letzlich das Schiedsrichterduo wenige Sekunden vor Schuss mit einem nicht gegebenen Siebenmeter die Fünfhauser Spieler um die Chance einer zweiten Verängerung brachte. Dass danach die Emotionen hochgingen und Fünfhaus-Coach Boro Gacesa ebenso Rot erhielt wie Flügelspieler Ismir Dedic war nicht wirklich überraschend. In einem Team vollgepumpt mit Engagement zeichneten sich bei einer geschlossenen starken Leistung Murad Izrailov als souverän-cooler Siebenmeterschütze, die beiden Tormänner Manuel Mundorf und Tobias Penz sowie Kapitän Andi Suritsch und Patrick Depauly als Antreiber sowie Stephan Petkovic als siebenfacher Torschütze und Linkshänder Rasmus Mathiessen, der mit angeknackter Rippe die Zähne zusammenbiss und 3 Tore beisteuerte, speziell aus.
Konzentriert, in der Verteidigung viel besser als in den letzten Spielen und in der Offensive von Beginn an hellwach: So spielte der WAT Fünfhaus die Gäste aus Gänserndorf in der ersten Viertelstunde regelrecht an die Wand. Logischer Spielstand nach 15 Minuten daher 8 zu 2 für den WAT Fünfhaus. Auch danach wurden die Gäste auf Distanz gehalten, nur 8 Gegentore nach 30 Minuten für die Gäste aus Niederösterreich waren der Beweis für die gute Abwehrleistung von Fünfhaus. Einziges Manko in dieser Phase des Spiels, das sich viel später rächen sollte: Einlge 100prozentige Chancen wurden leichtfertig oder wegen toller Tormannparaden des Gänserndorfer Schlussmannes Christoph Hartwein nicht genützt. Zur Pause war der WAT Fünfhaus dennoch mit 11 zu 8 voran.
Nach Wiederbeginn hatte Patrick Depauly mit Serientoren vom Flügel seine beste Phase. Defensiv wie offensiv rackerte Samuel Kofler bei Fünfhaus. In der 45. Minute erzielte Ivan Monev, rechter Flügel bei Fünfhaus, aus neun Metern mit einem Strich ins Kreuzeck das Tor des Abends. Erst fünf Minuten vor dem Ende schaffte Gänserndorf mit 21:21 erstmals den Ausgleich. Drei Minuten vor Schluss gingen die Gäste dann 21:22 in Führung. Aber Murad Izrailov brachte mit zwei Siebenern in Serie Fünfhaus sicher erneut in Front, ehe Gänserndorf 35 Sekunden vor dem Ende die Niederlage abwehrte und mit 23:23 eine Verlängerung erzwang.
In den ersten fünf Minuten der Verlängerung ging es in der Tonart weiter. Aber nach Abpfiff der ersten fünf Minutern ließ sich Fünfhaus dann fataler Weise durch einen Gänserndorfer Freiwurf überraschen – damit stand es 26 zu 27. Gleich nach Wiederbeginn schien mit 26 zu 29 für die Gäste aus dem Marchfeld alles entschieden. Aber mit Manndeckung, zwei Toren und einem gehaltenen Siebenmeter bäumte sich der WAT Fünfhaus noch einmal auf, bevor dank Schiedsrichter-Zutun wenige Sekunden vor Ende der zweiten Hälfte der Verlängerung der Cup-Aufstiegstraum doch wie eine Seifenblase platzte. Wütende Proteste der Fünfhauser Anhänger konnten daran naturgemäß nichts mehr ändern.
Die wichtigste Erkenntnis des Cup-Abends: Bei entsprechender Einstellung kann die blutjunge Fünfhauser Kampfmannschaft angespornt von den „Oldies“ Andi Suritsch und Patrick Depauly bereits jetzt mit einem Bundesligaklub aus der unteren Tabellenhälfte mithalten. Das gibt auch Hoffnung für das erste Regionalliga-Mannschaft für den WAT Fünfhaus auswärts am 22. November gegen HIB Graz.