
Kollektiv viel Engagement, starke Abwehr und ein vor allem in der zweiten Halbzeit überragender Jakov Pavic im Tor: So schaffte es Koppensteiner WAT Fünfhaus erstmals seit Regionalligazeiten auswärts in Graz zu gewinnen. Am Samstag schoss Fünfhaus den Gastgeber HIB Grosschädl Stahl Graz klar mit 23:30 (Halbzeit 13:14) ab. Im Grunddurchgang der HLA CHALLENGE stockte Fünfhaus als Achter damit das Konto auf 10 Punkte auf, Graz bleibt vor der letzten Runde mit 2 Zählern im Grunddurchgang Tabellenschlusslicht. Am kommenden Samstag steht noch das Auswärtsspiel gegen den Tabellenneunten Perchtoldsdorf Devils am Kalender.

Bisher war es irgendwie wie verhext. Obwohl Fünfhaus meist als leichter Favorit nach Graz anreiste, reichte es einfach nie zu einem vollen Erfolg. Zuletzt hat HiB Graz im Dezember die – allerdings ersatzgeschwächte – Fünfhauser Mannschaft aus dem ÖHB-Cup geworfen. Dieses Mal war es vor allem die im Kopf richtige Einstellung und der Biss, die den Ausschlag für die von Ivan Monev und Philipp Korner gecoachte Fünfhauser Mannschaft gaben. Nach einem Turbostart von Koppensteiner WAT Fünfhaus und 1:4-Führung verfiel Fünfhaus zunächst in alte Fehler samt mangelnder Effizienz im Abschluss. Während Fünfhaus im Abwehrzentrum gut stand, waren die Grazer aber speziell über ihren Schweden-Import Sebastian Oppel vom Flügel her erfolgreich. Aber nach Zwei-Tore-Rückstand mit 10:8 bäumte sich Fünfhaus rechtzeitig wieder auf.
Im Fünfhauser Tor wurde Jakov Pavic nach einer guten Viertelstunde immer stärker. Entscheidend war auch, dass sowohl Emil Zalewski als auch Patrick Gasperov in diesem Spiel aus dem Rückraum Gefahr ausstrahlten, den Weg zum Tor suchten und auch mehrfach trafen. Gegen Ende der ersten Halbzeit erkämpfte sich Fünfhaus so wieder etwas die Oberhand und ging mit einer 13:14-Führung in die Pause.
Nach Wiederbeginn machte Fünfhaus dann mit immer stärker werdendem Abwehrblock und Jakov Pavic mit unglaublichen Reflexen und Paraden mit den Grazern kurzen Prozess. Binnen sechs Minuten ging Fünfhaus 15:19 in Front, während die Grazer minutenlang kein einziger Treffer gelang. Arthur Schiller glänzte bei Fünfhaus mit tollen Treffern vom linken Flügel und als Nachwuchsnationalteamspieler John Baxter den Ball nach 43 Minuten zur 19:23-Führung ins Netz donnerte, war die Grazer ASVÖ-Halle auch stimmlich dank der Spieler des Future Teams nach „Johnny is on fire“-Sprechchören endgültig auch in Fünfhauser Besitz.
Spätestens nach 48 Minuten bei einem 20:27-Vorsprung war klar, dass die Grazer an diesem Faschingssamstag nichts zu lachen haben werden. Trotz etwas nachlassender Konzentration im Angriff spielte Fünfhaus den beinahe historischen Auswärtssieg in Graz mit 23:30 in den letzten zehn Minuten sicher nach Hause. Den würdigen Schlusspunkt setzte Fünfhaus-Spielmacher Bence Stab mit einem wahren Kunstwurf ins Kreuzeck.
Es war überhaupt ein Jubeltag. Denn es kam bisher ganz selten vor, dass auch das Future Team von Koppensteiner WAT Fünfhaus am gleichen Tag wie die Kampfmannschaft siegreich vom Feld ging. Es war eine sensationelle erste Halbzeit von Tormann Dominik Frank mit nur 4 Toren der Grazer, in der der Grundstein für den 16:21-Sieg (Halbzeit 4:11) gelegt wurde.
Der sichere 23:30-Auswärtserfolg machte Fünfhaus-Kapitän Lenny Fetz ebenso stolz wie Cheftrainer Ivan Monev: „Der Fluch ist vorbei. Wir haben das Ziel, das wir uns für die Saison gesetzt haben, geschafft und endlich auch in Graz gewonnen. Ein großes Danke gilt heute Jakov Pavic mit 19 grandiosen Saves. Ein völlig verdienter Sieg. Gratulation an die Mannschaft.“