
Ein Wiener Derby zum Vergessen für Koppensteiner WAT Fünfhaus – abgesehen von den letzten zehn Minuten. Im klar schlechtesten Spiel der laufenden Saison kam Fünfhaus auswärts in der Hollgasse in der HLA CHALLENGE gegen die jungen Fivers mit 38:30 unter die Räder. Schon nach elf Minuten war die Partie gegen den Lokalrivalen an diesem Tag mit 11:4 praktisch gelaufen. Derby-Atmosphäre kam da nie mehr auf. Nach 21:11-Rückstand zur Pause ging es im Finish nur mehr um Schadensbegrenzung. Im nächsten Heimspiel am kommenden Samstag ab 18 Uhr in der Tellgasse geht es im direkten Duell gegen HIB Grosschädl Stahl Graz mit weiter zwei Punkten schon gegen die Rote Laterne.

Die Gastgeber spielten in der Hollgasse von Beginn an mit hohem Tempo Katz und Maus mit Fünfhaus. Schon nach 12 Minuten führten die Fivers mit 12:4 und spielten Fünfhaus mit Tempo schwindlig, sodass einem die Fünfhaus-Tormänner Dominik Frank und später Felix Friedel leid tun mussten. Die kompakt-kompromisslose Fivers-Abwehr zeigte im Positionsspiel brutal die Ungefährlichkeit von Fünfhaus aus dem Rückraum auf. Einzig Nachwuchs-Nationalteamspieler John Baxter warf sich mit Elan und teils erfolgreich durch die Abwehrreihe der Gastgeber. Technische Fehler von Fünfhaus im Angriff waren ein gefundenes Fressen für die Gegenstöße der Fivers. Ein Pluspunkt: Bence Stab zentral im Rückraum konnte zumindest als souveräner Siebenmeterschütze sechsmal für Fünfhaus einnetzen.
In der zweiten Hälfte bauten die Fivers den Vorsprung bis zur 40. Minute auf 28:15 aus – nicht zuletzt dank des ausgezeichneten Mats Rudnicki, der aus dem Rückraum mehrmals wie eine Rakete aufstieg und traf. Dabei konnte vor allem Dominik Frank am Tag der offenen Tür in der Fünfhauser Defensive mit einigen Paraden noch Schlimmeres verhindern.
Ein Derby, über das man am besten den Mantel des Schweigens breitet. Umso mehr fiel auf, dass Fünfhaus sich nach gut 45 Minuten aufbäumte, um einem Debakel zu entgehen und den Rückstand verkürzte. In den letzten zehn Minuten zeigte das Team von Trainer Ivan Monev, wie es mit Tempo und schnellen Gegenstößen hätte gehen können. Severin Lampert, der leider wegen seines Jobs erst in der zweiten Hälfte zur Verfügung stand, ließ die Fivers mit fünf Toren in den letzten zehn Minuten alt aussehen. Fünfhaus braucht gegen Graz am Samstag daheim nur an dieses Finish, das Charakter offenbarte, anschließen.