** Koppensteiner WAT Fünfhaus **

Blackout und Aufholjagd, aber spätes, bitteres 32:31 in St. Pölten

 

Ein zehnminütiges Blackout bei den eigenen Würfen nach der Pause, danach mit viel Moral und Herz einen 26:20-Rückstand ausgeglichen und fünf Sekunden vor dem Ende doch den Todesstoß des Gegners zum 32:31 kassiert. Das Handballleben ist manchmal wie ein Rollercoaster. In einem Spiel wie einer Hochschaubahn musste sich Koppensteiner WAT Fünfhaus am Freitagabend auswärts der Sportunion Die Falken St. Pölten mit 32:31 (Halbzeit 17:16) geschlagen geben. St. Pölten verdrängte mit nun 12 Punkten Fünfhaus (11 Punkte) in der elften Runde der HLA CHALLENGE von Platz 4. Im Bild: der neunfache Torschütze Felix Bernkop-Schnürch (Foto WAT Fünfhaus/Xavi Vegas). 

In einem Auswärtsspiel über weite Strecken auf Augenhöhe scheiterte Fünfhaus letztlich am eigenen Unvermögen. In zehn Minuten nach der Pause wurden 8 Topchancen, darunter einen Siebenmeter, nicht genützt. So setzte sich St. Pölten zuerst auf 23:18 und bis zur 43. Minute dann auf 26:20 ab. 

In der ersten Halbzeit lag Koppensteiner WAT Fünfhaus eine Viertelstunde lang dank guter Defensivleistung bis zum 7:7 knapp  voran. Imponierend in dieser Phase das beherzte Auftreten von Nachwuchsteamspieler John Baxter im Fünfhauser Dress. Nach und nach gewannen die Hausherren leicht die Überhand, führten zwischenzeitlich mehrmals mit 3 Toren. Aber Engagement und Kampfgeist bei Fünfhaus stimmten, dazu parierte der eingewechselte Felix Friedel im Tor etliche Würfe. So gelang nach 25 Minuten der Ausgleich zum 15:15. Zur Pause war mit 17:16 alles offen.

Aber nach Wiederbeginn folgten die desaströsen zehn Minuten, in denen das Tor wie vernagelt schien und selbst im 1:1 gegen St. Pölten-Tormann Marc Hübner die besten Chancen verjuxt wurden. Fünfhauser Fehler lieferten außerdem St. Pölten Tore auf dem Silbertablett.

Aber nach 43 Minuten, als alles auf eine ordentliche Klatsche hindeutete, erwachte Fünfhaus auf einmal wieder zu neuem Leben. Es war vor allem Nachwuchsteamspieler Felix Bernkop-Schnürch, der geradezu entfesselt, irgendwie mit dem Mute der Verzweiflung und mit letztem Körpereinsatz nun plötzlich wieder sehenswert traf. Insgesamt gingen 9 Tore auf sein Konto. Unterstützt wurde er in der Phase vom dynamischen John Baxter (6 Tore) und Rudi Trampisch als sicherem Siebenmeterschützen. Siehe da, ein 26:20-Rückstand gegen die Hausherren wurde bis zur 48. Minute in ein 28:26 verkürzt.

Jetzt wuchs die Hoffnung, das Match doch noch drehen zu können. Aber St. Pölten hielt nun wieder stärker dagegen, setzte sich bis zur 55. Minute auf 31:27 ab. Alles entschieden? Nein. Auch  Severin Lampert gewann nun vom Flügel Wurfsicherheit zurück. Er war es auch, der eine Minute vor Ende das 31:30 erzielte und 30 Sekunden vor Schluss zum 31:31-Ausgleich nachlegte und einnetzte.

Aber we gewonnen, so zerronnen. Denn 5 Sekunden vor der Schlusssirene traf der beste St. Pöltner, Rückraumspieler Jan Neumaier, zum 32:31. Der Wurf aufs leere St-Pölten Tor von Fünfhaus-Tormann Felix Friedel ging praktisch in letzter Sekunde knapp vorbei. Im Vorspiel war es genau anders gewesen: Da gewann WAT Fünfhaus 30:31 mit dem Siegestreffer durch Thiemo Koblicha-Rathausky fünf Sekunden vor dem Ende.

Nach dieser 32:31-Niederlage steht schon am kommenden Donnerstag, 7. Dezember, ab 20.00 Uhr in der Wiener Stadthalle B das Wiener Derby gegen Tabellenführer Handball West Wien auf dem Spielplan.