So gut es bei Koppensteiner WAT Fünfhaus bei der unerwarteten Siegesserie im September gelaufen ist, so sehr ist die Kampfmannschaft gerade von der Rolle. Zum Abschluss der Hinrunde des Grunddurchgangs der HLA CHALLENGE war die Verunsicherung am Samstagabend geradezu greifbar. Die Folge war eine 23:29-Niederlage daheim in der Sporthalle Tellgasse gegen Union Sparkasse Korneuburg, die auch noch empfindlich höher ausfallen hätte können. Zwischenzeitlich lag Fünfhaus nach 46 Minuten sogar mit 10 Toren im Rückstand. Eine starke Korneuburger Rückraumachse riss teilweise nach Belieben Lücken in die Fünfhauser Abwehr, während bei Fünfhaus im Angriff haarsträubende Abspielfehler passierten oder bei vielen Würfen bei Korneuburg-Tormann Samuel Fabry Endstation war. Im Bild: Fünfhaus-Flügelspieler Severin Lampert konnte mit 9 Toren die Niederlage nicht verhindern (Foto: WAT Fünfhaus/Xavi Vegas).
In der Tabelle rutschte Koppensteiner WAT Fünfhaus mit weiter zehn Punkten vorerst vom 4. auf den 5. Platz zurück. Korneuburg bleibt mit nunmehr 8 Punkten weiterhin auf dem 8. Platz von insgesamt zehn Mannschaften in Österreichs zweithöchster Liga.
Dabei waren vor Spielbeginn die Hoffnungen groß, dass es nach dem hauchdünnen Cup-Aus in der Verlängerung auswärts in Korneuburg vor einer Woche in der Meisterschaft eine Revanche geben könnte. Nach einer 3:1-Führung schwante aber nach zwei vergebenen Siebenmetern in den ersten sechs Minuten bereits Böses. In der Folge war bei vielen Fünfhauser Spielern nach den Niederlagen seit Mitte Oktober (Ausnahme daheim gegen Schlusslicht UHC Devils Perchtoldsdorf) die Angst vor dem Torwurf regelrecht spürbar, während die Korneuburger Regisseure Lenny Schafler und Patrick Dietrich den Tag der offenen Tür in der Fünfhauser Verteidigung ausriefen. Da nützte es auch wenig, dass Felix Friedel im Fünfhauer Tor einige Würfe der Gästen parieren konnte. Bei Fünfhaus waren einige der hochtalentierten Jungen ein Schatten ihrer selbst. Es war praktisch nur Flügelspieler Severin Lampert mit mehr als einem halben Dutzend Toren zu danken, dass Fünfhaus immer wieder bis auf ein, zwei Tore an Korneuburg herankam. Zur Pause stand aber dennoch ein 12:16-Rückstand auf der Anzeigentafel.
Nach Wiederbeginn ging es noch mehr bergab. Innerhalb einer Viertelstunde zogen die Gäste Tor um Tor bis zum 15:25 davon. Was auf das Tor von Korneuburg kam, wurde fast ausnahmslos von Gästetormann Samuel Fabry entschärft. Nur 3 Tore standen bis dahin für Fünfhaus in dieser Phase zu Buche. Dabei verhinderte der nun bei Fünfhaus eingewechselte Youngster Dominik Frank im Tor mit etlichen Paraden eine noch größere Abfuhr. Bis zur Schlusssirene konnte Koppensteiner WAT Fünfhaus etwa durch Tore von Morris Moosbrugger und Sebastian Göller im bisher mit Abstand schwächsten Heimspiel in dieser Saison noch Ergebnis-Kosmetik betreiben.
Das sind alles andere als gute Vorzeichen für das nächste Heimspiel am kommenden Samstag, 25. November, um 18.00 Uhr in der Tellgasse. Gegner ist dann 7drops WAT Atzgersdorf, das in der ersten Runde auswärts von Koppensteiner WAT Fünfhaus völlig überraschend geschlagen worden ist.
Fünfhaus-Trainer Peter Schildhammer analysierte in Hinblick auf die Schwächen: „Das war eine sehr ausbaufähige Wurfquote. Wir haben uns wieder selbst geschlagen.“ Korneuburg habe aber „clever gespielt“, der Sieg der Gäste aus Niederösterreich sei „verdient“ gewesen, meinte er ohne Beschönigung.