Spaziergang war es keiner, aber am Ende stand ein 33:23-Sieg auf der Anzeigetafel in der Sporthalle Tellgasse und die Fans waren zufrieden. Koppensteiner WAT Fünfhaus schloss nach der kalten Dusche in Leoben jetzt am Samstagabend im Grunddurchgang der HLA CHALLENGE Süd/Ost gegen Tabellenschlusslicht Perchtoldsdorf Devils an die Siegesserie mit vier Erfolgen im September zum Meisterschaftsstart an. Es dauerte 27. Minuten, bis Fünfhaus, das in der Favoritenrolle war, in dem Spiel mit 14:11 erstmals mit plus 3 in Führung lag und bis zur Pause auf 16:11 davonzog. In Hälfte zwei war der Heimsieg ungefährdet. Koppensteiner WAT Fünfhaus hat damit nach sechs Runden mit 10 Punkten den Platz im Spitzentrio der Tabelle abgesichert.
Die Niederösterreicher wollten in der ersten Halbzeit keinesfalls das willige Schlachtopfer spielen. Nach dem 2:1 durch Vorarlberg-Import Morris Moosbrugger am Flügel reichte es für die Gäste maximal für den Ausgleich zum 4:4 und 7:7, aber abschütteln ließen sich die engagierten Perchtoldsdorfer in Hälfte eins nie. Bei Fünfhaus probierten es die Rückraumspieler mehrmals mit erfolglosen Einzelaktionen statt mit flüssigem Kombinationsspiel, weshalb immer wieder Endstation in der Gäste-Deckung war. Dazu machte sich die Kampfmannschaft mit mehreren Zwei-Minuten-Strafen selbst das Leben schwer. In dieser Phase stach Aufbauspieler Fritz Bernkop-Schnürch mit schnörkellosen Toren heraus.
Nach der Einwechslung von Dominik Frank im Tor gab es mehr Rückhalt. Er wurde am Ende auch als bester Fünfhauser Spieler Karen Koppensteiner von Hauptsponsor Koppensteiner Schadenslogistik geehrt (Foto: WAT Fünfhaus). Innerhalb von nur drei Minuten setzte sich Koppensteiner Fünfhaus dann bis zur Pausensirene dank eines sicheren Rudi Trampisch bei den Siebenmeterwürfen auf 16:11 ab.
Der Widerstand des Tabellenschlusslichts war damit aber nicht gebrochen. Bis zur 42. Minute baute Fünfhaus mit seiner giften Flügelzange, neben Moosbrugger seiner Ländle-Landsmann Severin Lampert am linken Flügel, den Vorsprung auf 22:15 aus. Innerhalb von nur acht Minuten fielen danach Tore wie die Äpfel im Herbst vom Baum und nach der besten Phase der Fünfhauser in diesem Spiel stand es respektabel 28:18. Mitverantwortlich war Dominik Frank im Tor, der von den Fünfhauser Anhängern für seine Paraden mehrfach Szenenapplaus bekam.
Fünfhaus-Trainer Peter Schildhammer brachte ab Minute 50 alle Spieler von der Bank zum Einsatz. Minutenang fiel weder hüben noch drüben ein Tor, bevor ab der 57. Minuten auf beiden Seiten nochmals ein Tag der offenen Tür wie am bevorstehenden Nationalfeiertag in Parlament und Hofburg herrschte. Rückraumspieler Emil Zalewski war es schließlich mit einem Tor in den letzten Sekunden zu danken, dass Fünfhaus am Ende den Zehn-Tore-Vorsprung mit 33:23 wieder herstellte.
Coach Schildhammer zeigte sich danach zufrieden: „Ein souveräner Sieg meiner Mannschaft. Jeder hat Spielerfahrung sammeln können für die schweren Auswärtsspiele gegen die Fivers und Krems Langenlois.“ Das Auswärtsspiel in der Hollgasse steht am Nationalfeiertag, 26. Oktober, ab 18.00 Uhr auf dem Spielplan. Am Sonntag, 29. Oktober, folgt das Auswärtsspiel gegen Brixton Fire Krems Langenlois.
Für die Fünfhauser Rückraumspieler Kapitän Benny Sprung und Sebastian Göller war das Match gegen den früheren Verein Perchtoldsdorf ein spezielles Erlebnis. „Ich war noch nie so nervös wie vor diesem Spiel“, sagte Sprung nach dem Sieg. „Wir sind nicht 100 Prozent zufrieden mit der Leistung, die wir auf den Platz gebracht haben.“ „Das ist schön, gegen den alten Verein und seine Freunde einzulaufen“, erklärt Göller. „Wir hätten konsequenter im Angriff sein müssen.“ Perchtoldsdorf habe aber ein „gutes Team“, müsse aber das Konzept von Trainer Ivo Belas noch durchziehen.