Mit großem Willen und tollen Fans im Rücken wird Koppensteiner WAT Fünfhaus zum Favoritenschreck in der HLA CHALLENGE. In der zweiten Runde im Grunddurchgang wies Fünfhaus Sportunion Die Falken St. Pölten mit einer sehenswerten kollektiven Steigerung nach 15:18-Pausenrückstand die Niederösterreicher noch mit 31:29 in die Schranken. Nach dem sensationellen Auftaktsieg gegen 7drops WAT Atzgersdorf gewann Fünfhaus damit innerhalb nur einer Woche ein zweites Mal gegen eine Mannschaft, die im Frühjahr im Oberen Play-Off der Liga dabei war. Mit zwei Siegen ist Fünfhaus mit dem Trainer Peter Schildhammer und Co-Trainer Ivan Monev mit weißer Weste und 4 Punkten punktegleich Tabellendritter in der zweiten österreichischen Handball-Liga. Im Bild: Voller Einsatz von Fünfhaus-Rückraumspieler Linus Hagspiel (Foto: WAT Fünfhaus/Xavi Vegas).
Am Ende, als der knappe Sieg in der letzten Minute bereits feststand, erhoben sich alle Fünfhauser Handballfans, und zollten der Fünfhauser Mannschaft damit für die Steigerung in der zweiten Halbzeit Respekt. Es war von Beginn an ein temporeicher Fight im ersten Fünfhauser Heimspiel der Kampfmannschaft. In der ersten Hälfte gibt St. Pölten mit dem starken Duo Kevin Wieninger und Jan Neumaier im Aufbau plus einem treffsicheren Nils Moser vom rechten Flügel das hohe Tempo vor und agiert im Stile des Favoriten, auch wenn die Niederösterreicher ihr Heimspiel in Runde 1 verloren haben. Koppensteiner WAT Fünfhaus hat Mühe, den Anschluss nicht zu verlieren . Nach einer Viertelstunde ziehen die Gäste mit viel Dampf und mit schnellen Gegenstößen sogar auf 7:11 davon. Vor allem Rudi Trampisch, der in neuer Rolle zentral im Rückraum aufblüht wie sonst die Veilchen im Frühjahr und auch ein sicherer Siebenmeter-Schütze ist, sowie der quirlige Linus Hagspiel sind es, die Fünfhaus nach 20 Minuten wieder auf 10:11 heranbringen. Im Abschluss ist St. Pölten aber deutlich effizienter. Logischer Pausenstand: 15 zu 18 für die favorisierten Gäste.
Koppensteiner WAT Fünfhaus kommt noch ambitionierter und bissiger aus der Kabine. Das schlägt sich durch Doppelschläge von Jugendnationalteamspieler John Baxter und Rudi Trampisch nieder. Nach 7 Minuten ist aus dem Rückstand ein 20:20 geworden. Im Fünfhauser Tor steigert sich Ari Nimanaj, der schon mit Ende der Vorsaison schon in „Handball-Pension“ war und überhaupt erst wegen des Ausfalls aller drei Kampfmannschaft-Torhüter einsprungen musste. Schon in Halbzeit eins konnte er mehrmals ilänzen. Aber nun in dieser Phase bringt Ari „die Mauer“ Nimanaj begleitet von „Ari, Ari-„Sprecherchören die St. Pöltner zum Verzweifeln. Aber drei Hochkaräter versemmelt Fünfhaus, bevor es wieder John Baxter mit einem wuchtigen Vorstoß und Abschluss ist, der in der 46. Minuten nach einer Drangperiode Fünfhaus in Führung bringt.
Die Fünfhauser Fans sind aus dem Häuschen. Angefeuert vom Publikum setzt Linus Hagspiel, der das ganze Match über schon mit seinen unerschrockenen Solos wie eine lästige Gelse in die Gäste-Verteidigung sticht, mit dem 25:23 noch eins drauf. Jetzt ist es praktisch nur mehr der beste Spieler von St. Pölten, Jan Neumaier, der ständig von seinem Mannschaftskollegen gesucht wird und trotz Bedrängnis noch mehrmals trifft. Aber auf den Zuschauerrängen ist förmlich zu spüren, dass Fünfhaus die Führung nicht mehr aus der Hand geben will, wobei sich jeder mit letzten Kräften den Gäste-Angreifern entgegenstemmt.
Kapitän Lenny Fetz wirft den Ball knapp acht Minuten vor dem Ende mit voller Kraft zum 26:24 ins Tor. Drei und zwei Minuten vor dem Ende ist es dann abermals einer der Vorarlberg-Viererbande in Fünfhaus, Linus Hagspiel. der seinen Einsatz mit zwei Toren krönt und damit Ari Nimanaj noch die Wahl zum besten Fünfhauser Spieler in diesem Match wegschnappt. In der Sporthalle Tellgasse herrscht auf den Rängen Oktoberfest-Stimmung, weil die Mannschaft neben viel Herzblut, Einsatz und auch Spielwitz bis zum 31:29-Endstand gezeigt hat.
Peter Schildhammer, Trainer WAT Fünfhaus meinte in einer ersten Analyse nach dem Spiel: „In der ersten Halbzeit waren wir sehr verhalten. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf unsere Stärken besonnen und die Mannschaft hat gezeigt, wozu sie fähig ist.“
Weiter geht es am kommenden Samstag, 23. September auch wieder in Wien: Union West Wien ist in der dritten Runde in der Stadthalle B ab 19.00 Uhr Gastgeber gegen Koppensteiner WAT Fünfhaus.