Engagement und voller Einsatz von der ersten Sekunde an, am Ende nach starker Leistung mit viel Teamgeist aber noch ordentlich Zittern im Derby: Koppensteiner WAT Fünfhaus gewann in der Abstiegsrunde der ZTE HLA CHALLENGE nach zeitweise klarer Führung in beiden Hälften am Samstagabend daheim gegen HC Fivers WAT Margareten 2 hauchdünn mit 24:23 (Halbzeit 13:11). Für Fünfhaus war es der zweite Sieg innerhalb von drei Tagen, der dritte im Mai.
Koppensteiner WAT Fünfhaus überholt mit nun 10 Punkten Brixton Fire Krems Langenlois und übernimmt zwischenzeitlich Platz 3, das heurige Saisonziel. Im letzten Spiel trifft Fünfhaus am Samstag im Abstiegs-Play-Off auswärts auf Krems Langenlois. Schlusslicht HIB Grosschädl Stahl Graz liegt mit 7 Punkten drei Zähler zurück, hat aber wie Krems noch ein Spiel mehr wie das in der letzten Runde spielfreie Fünfhaus.
Zu Beginn des Wiener Derbys fallen die Tore in der Sporthalle Tellgasse wie die reifen Früchte. Beide Mannschaften scheinen einander am liebsten fressen zu wollen. Nach fünf Minuten führt Fünfhaus mit 5:3. Dann verzückt die Mannschaft mit dem Trainerduo Mario Sauschlager und Nico Kessler die Fünfhauser Handball-Fans. Dank robuster, guter Verteidigung und mit einem famosen Arianit Nimanaj im Tor zieht Fünfhaus mit sehenswerten Toren bis zur 20. Minuten auf 12:6 davon, als Flügelflitzer Severin Lampert einnetzt. Der eingewechselte Fivers-Tormann Lazar Novakovic macht dann aber den Fünfhausern das Leben viel schwerer. Egal ob es die Rückraumspieler Sebastian Goller, Georg Mayr-Pranzeneder oder Felix Bernkop-Schnürch probieren: beim Fivers-Schlussmann oder beim Pfosten ist Endstation. Fünfhaus gelingt bis zur Pausensirene nur mehr ein Tor. Die Gäste sind jetzt im Abschluss viel effizienter und verkürzen bis zur Pause auf 13:11.
Die zweite Halbzeit ist ein Spiegelbild der ersten. Christoph Hacker, Benjamin Sprung und Philipp Scholz durchbrechen unerschrocken den Fivers-Abwehrriegel und treffen mehrmals für Fünfhaus. Carsten Nickel, der wieder in der Kampfmannschaft eingesprungen ist, ist ein Vorbild an Einsatz und Rudi Trampisch verwertet wie schon am Donnerstag alle fünf Siebenmeter traumwandlerisch sicher. Nach 40 Minuten führt Fünfhaus mit 19:13 und damit wieder mit sechs Toren. Und es geht weiter auf der Hochschaubahn der Gefühle. Bei den Fivers ist jetzt der rechte Rückraumspieler Florentin Dvorak der Mann, der sein Team mit insgesamt acht Toren im Spiel hält. Aber bis zur 53. Minute kann Fünfhaus den Lokalrivalen auf 3, 4 Tore auf Distanz halten, bis zum 24:20-Vorsprung. Einmal mehr erntet Ari Nimanaj im Fünfhauser Tor für seine Paraden Sonderapplaus. Er wird nach dem Match als bester Fünfhauser Spieler ausgezeichnet (im Bild oben mit dem verletzten Fünfhaus-Kapitän Lenny Fetz)
Die letzten sieben Derby-Minuten gehören den Gästen, weil Fünfhaus den Ball nicht mehr im gegnerischen Tor unterbringt. In der 57. Minute steht es 24:22. Fünfhaus wehrt sich jetzt mit allem, was noch an Herzblut und Kraft zur Verfügung steht und bringt so ein 24:23 mit letztem Einsatz über die Zeit.
Umso größer war danach der Jubel über den Derby-Sieg auch bei Fünfhaus-Trainer Mario Sauschlager: „Superintensives Match. Wir waren von der ersten Minute an voll da. Am Ende ist es unnötig spannend geworden. Das hat mich einige Nerven gekostet. Geiles Spiel.“