** Koppensteiner WAT Fünfhaus **

Nach starkem Auftritt verliert Fünfhaus 26:28 in Korneuburg

So brutal und bitter kann Handball sein. 21 Sekunden vor dem Schlusspfiff schaffte Koppensteiner WAT Fünfhaus auswärts gegen den Tabellenführer der Abstiegsrunde in der ZTE HLA CHALLENGE, Union Sparkasse Korneuburg, den 26:26-Ausgleich. Und am Ende stand Fünfhaus mit leeren Händen und einer unglücklichen 28:26-Niederlagen gegen die heimstarken Niederösterreicher da. Dabei hatte Fünfhaus mit dem Trainerduo Mario Sauschlager und Nico Kessler nach verschlafenen 15 Minuten mit Herz, Spielwitz und Kampfgeist noch in Hälfte eins in Spiel zurückgefunden.

Nach 14:12-Rückstand zur Pause war Fünfhaus in der zweiten Hälfte ebenbürtig. Unter dem Strich bleibt aber mit sechs Punkten der fünfte und letzte Tabellenplatz, während Spitzenreiter Korneuburg einen schmeichelhaften Heimsieg bejubeln durfte. Am Donnerstag, 18. Mai (Feiertag Christi Himmelfahrt) folgt ab 18 Uhr in der Sporthalle Tellgasse das Heimspiel gegen den Tabellennachbarn HIB Grosschädl Stahl Graz. 

Die Gastgeber aus Niederösterreich legen in den ersten Minuten voll los, eigentlich handelt es sich um eine Art FC Leonhard Schaffler, denn der Korneuburger rechte Flügelspieler trifft gleich in der Anfangsphase viermal und ist am Ende mit 11 Toren, davon 5 Siebenmeter, der überragende und sichere Mann bei den Hausherren. Nach 8:4 Rückstand nimmt das Fünfhauser Trainerduo nach gut 15 Minuten ein Timeout. bringt nun im Rückraum auch Jakob Jochmann und mit einem stärker werdenden Fünfhauser Tormann Jakov Pavic kommt Fünfhaus nach 25 Minuten auf 10:9 heran. Fünfhaus ist jetzt in der Defensive bissiger und kompromissloser und traut sich im Angriff mehr zu. Korneuburg baut auf Schnelligkeit bei Gegenstößen und Vollstrecker Schafler. 11:10, 12:11, 13:12, Fünfhaus bleibt immer dran, mit 14:12 geht es in die Kabinen. 

Mit neuem Elan geht Fünfhaus in die zweiten 30 Minuten. Nach drei Minuten schafft Jakob Jochmann per Siebenmeter erstmals den Ausgleich – zum 15:15. Wenig später bringt Flügelspieler Severin Lampert Fünfhaus mit 15:16 erstmals in diesem Spiel in Führung. Jetzt einwickelt sich ein echter Handball-Krimi. Bei Fünfhaus liefert nun ein entfesselter Fritz Bernkop-Schnürch mit sehenswerten Toren und starker Defensivleistung mit Jonas Kofler und Benjamin Sprung sein bestes Spiel in der Kampfmannschaft. Bei den Würfen vom Flügel ist Fünfhaus aber nicht effizient genug.  Im Fünfhauser Tor stoppt Dominik Frank mit tollen Paraden die Korneuburger Angriffe, wenn sie nicht ohnehin von der Verteidigung geblockt werden. Höhepunkt ist ein abgewehrter Siebenmeter samt anschließender Parade beim Nachwurf durch Schafler. Dominik Frank wird nach Matchende auch als bester Fünfhauser Spieler geehrt.

Mit einer Traumkombination bis an den Kreis erzielt Jonas Kofler das 20:20 nach 43 Minuten. 21:21, 22:22, 23:23 – jedes Mal holt Fünfhaus wieder auf. Korneuburg versucht jetzt längst, mit Manndeckung Jakob Jochmann im Aufbau möglichst aus dem Spiel zu nehmen. Fünf Minuten vor dem Ende gelingt es den Gastgebern erstmals wieder mit 25:23 um zwei Tore davonzuziehen, in der 56. Minute auf 26:24. Jochmann bringt Fünfhaus auf 26:25 heran, zwei Minuten gelingt keinem Team ein Tor. Fünfhaus bringt eine Minute vor dem Ende einen siebenten Feldspieler und Rückraumspieler Sebastian Göller nimmt sich ein Herz und trifft 21 Sekunden vor dem Ende. Aber mit einem blitzschnellen Gegenangriff überrumpelt Korneuburg die sich noch freuenden Fünfhauser und trifft nur sieben Sekunden später in das noch Tormann-lose Fünfhauser Tor zur erneuten Führung mit 27:26.  Den anschließenden Wurf von Fünfhaus hält Korneuburg-Tormann Lukas Maislinger und besiegelt praktisch in letzter Sekunde mit seinem Wurf ins gegnerische Tor das 28:26 und damit den hart erkämpften Sieg. 

Fünfhaus-Trainer Mario Sauschlager zollte nach dem Spiel Lob: „Unsere Leistung war prinzipiell gut – abgesehen von der Anfangsphase. Aber wir verlieren zehn Sekunden vor dem Ende das Spiel.“ Über die Flügel habe das Team zu wenige Tore erzielt und generell habe man die Überzahlsituationen nicht genützt.