Es war ein würdiger Schlusspunkt, auch wenn es nur mehr ein Spiel um die Ehre war. Koppensteiner WAT Fünfhaus krönte den Verbleib in der HLA CHALLENGE im letzten Match im Abstiegs-Play-Off gegen den bereits als Absteiger feststehenden Union Handball Club Tulln mit einem 28:23-Sieg (Halbzeit 12:10). Innerhalb eines Monats hat sich alles gedreht: Fünfhaus, das Anfang Mai noch Schlusslicht war, beendet nun mit 14 Punkten die Saison mit 7 Punkten Vorsprung auf Tulln.
Dabei sind die Gäste aus Tulln in der Wiener Stadthalle B am Samstagabend hoch motiviert, selbst mit einem Sieg trotz des Abstiegs die Saison versöhnlich zu beenden, das spürt man von Beginn an. Trotz mehrerer Zweiminutenstrafen können die Tullner in den ersten 30 Minuten mithalten. Aber Rückraumspieler Philipp Seitz sorgt gleich in den ersten Minuten mit mehreren Toren dafür, dass Fünfhaus stets knapp die Nase vorn hat.
Den ersten Sonderapplaus kassiert dann Alex Kirchknopf, der wie Lukas Psenner zum letzten Mal im Fünfhauser Tor steht, und gleich dreimal Tullner Würfe parieren kann. Koppensteiner WAT Fünfhaus ist dann erfolgreich, wenn es schnell geht. Bestes Beispiel. Kirchknopf hält, wirft weit aus und Fünfhaus-Kapitän Patrick Depauly netzt unter dem Jubel der Fünfhauser Anhänger ein. Seitz, Depauly und Chris Fercher im Rückraum, der auch letztmalig in der Kampfmannschaft spielt, sichern ihrem Team ein 12:10 zur Pause.
Mit einem Zwischenspurt in den ersten vier Minuten nach Wiederbeginn, in denen Fünfhaus das Tempo erhöht, zieht die Mannschaft mit dem Trainerduo Mario Sauschlager und Nico Kessler auf 16: 10 davon. Dieser 6-Tore-Vorsprung bleibt in einer munteren Partie, in der beide Trainer fleißig durchwechseln, fast die gesamte zweite Hälfte bestehen.
Dazwischen gelingen Fünfhaus aber noch einige ganz spezielle Tore, darunter Ivan Monev vom Flügel. Oder auch Linkshänder Christoph Hacker, worauf sich die Halle zum Sprechchor erhebt: „Steht auf für Hacker.“ Der erst vor kurzem von einem Auslandsaufenthalt heimgekehrte Georg Mayr-Pranzeneder ist zweimal erfolgreich. Severin Lampart begeistert mit 2 Toren in Folge aus spitzem Winkel und schließlich trifft auch Linkshänder Carsten Nickel, der ebenfalls Abschied nimmt, nach einem für ihn geradezu tpyischen Energieanfall.
Allerdings wird alles an diesem Abend noch ein bisschen überstrahlt von der „Abschieds-Show“ Depaulys, der mit 33 wieselflink im Gegenstoß erneut erfolgreich ist und schließlich nach sechs Toren als bester Fünhauser Spieler ausgezeichnet wird. Im Bild Depauly rechts mit Flügelspieler Felix Irlacher, der als bester Tullner geehrt wurde.
Die letzten drei Minuten sind ohnehin nur mehr ein Triumph. Die Anhänger erheben sich zu standing ovations für die Fünfhauser Mannschaft, in einer Saison, in der diese als Liganeuling mit einer Siegesserie im Mai den Klassenerhalt fixiert hat. Der Endstand gegen Tulln lautete übrigens 28:23. Es war der dritte Erfolg gegen die Niederösterreicher im direkten Duell.
Mario Sauschlager, Trainer WAT Fünfhaus, konnte einmal mehr zufrieden Bilanz ziehen: „In der zweiten Hälfte haben wir einen Zahn zugelegt und es locker runter gespielt. Ein schöner Abschluss.“