** Koppensteiner WAT Fünfhaus **

Starkes Lebenszeichen: 30:31-Thriller in Tulln im Kampf gegen Abstieg

 

 

Was für eine Moral und was für ein Einsatz der jungen Mannschaft von Koppensteiner WAT Fünfhaus – und das in einem Spiel, in dem Verlieren verboten war. In einem echten Handball-Thriller drehten die Fünfhauser Burschen am Samstag im ersten direkten Duell gegen den Abstieg aus der HLA-CHALLENGE eine schon verloren erschienene Partie mit furiosen zehn letzten Minuten nach einem Drei-Tore-Rückstand noch in einen 30:31-Auswärtssieg gegen den unmittelbaren Konkurrenten Union Handball-Club Tulln. Zur Pause hatte Tulln 16:13 geführt. Das war ein mehr als kräftiges Lebenszeichen im Kampf um den Ligaerhalt.

Der erste Sieg nach monatelanger Durststrecke seit Mitte November bringt Fünfhaus nun auf einen Punkt und damit auf unmittelbare Schlagdistanz zu Tulln und ließ die vielen nach Tulln mitgereisten Fünfhauser Handballfans jubeln. Noch dazu hat Fünfhaus im Abstiegs-Play-Off ein Spiel weniger ausgetragen, das Nachtragsspiel folgt diesen Donnerstag, 12. Mai,  gegen WAT Atzgersdorf. 

Das Spiel in Tulln begann von beiden Seiten nervös und gipfelte zunächst in einer roten Karte nach nur acht Minuten gegen Oliver Nikic, eine der Stützen der Gastgeber. 15 Minuten lang hielt Koppensteiner WAT Fünfhaus eine Führung, bevor die Niederösterreicher langsam das Kommando übernahmen. Um und Auf bei Fünfhaus war von Beginn bis zur Schlusssirene Linkshänder Carsten Nickel, der auch als sicherer Siebenmeter-Schütze wichtig war. Was Fünfhaus in der ersten Hälfte bei allem Einsatz fehlte, waren vor allem einfache Tore. Auch Überzahl-Spielzeiten konnten nicht genützt werden. Dafür konnte sich im Tor von Fünfhaus Jakov Pavic durch Paraden auszeichnen. Kaum hatte sich Fünfhaus aber auf 14:13 herangekämpft, gab es zu einem psychologisch denkbar ungünstigen Zeitpunkt innerhalb von 13 Sekunden einen heftigen Dämpfer mit zwei Gegentoren. Damit zog Tulln zur Pause auf 16:13 davon und schien damit dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher. 

Nach Wiederbeginn folgte ein offener Schlagabtausch mit einem wieder starken Youngster Jonas Kofler und Felix Bernkop-Schnürch, der im Angriff mit seinen Toren dafür sorgte, dass Fünfhaus an Tulln dranblieb. Dazu spielte die Mannschaft mit dem Trainerduo Mario Sauschlager und Nico Kessler nun auch in der Deckung besser – und vor allem gelangen auch schnelle Tore. Mit einem solchen stellte dann Flügelspieler Serverin Lampert nach 45 Minuten wieder auf eine Fünfhauser Führung zum 22:23. Aber wie gewonnen, so zerronnen: Bis zur 49. Minuten zog Tulln auf 26:23 davon und sah schon wie der Sieger aus. 

In so einer Situation noch einmal eine Wende zu schaffen, ganz mit dem Rücken zur Wand, mit der extremen nervlichen Anspannung war schon ein kleines Wunder. Aber Fünfhaus schaffte es innerhalb von sechs packenden Minuten zur Begeisterung der Fünfhauser Anhänger und holte eine 28:29-Führung. Wesentlichen Anteil daran hatte daran auch Jakov Pavic, der mit seinen Paraden regelrecht für Entsetzen bei Tulln sorgte. Die letzten Minuten waren dann endgültig nichts mehr für schwache Nerven. Die Flügelspieler Severin Lampert und Elias Kropf (Foto WAT Fünfhaus/Xavi Vegas) holten eineinhalb Minuten vor Ende eine 29:31-Führung. Tulln gelang nur dank eines Hoppalas noch ein Treffer. Damit stand der Muss-Sieg fest. 

Fünfhaus-Trainer Mario Sauschlager war nach den 60 Minuten voll des Lobes für die Mannschaft: „Großartiger Kampf über das ganze Spiel. Wir haben uns vorgenommen, auch wenn wir eine schlechtere Phase haben, dass wir trotzdem unser Spiel durchziehen. Jakov hat uns im Tor den Rücken freigehalten. Felix hat gegen in der Schlussphase im 7-gegen 6-Spiel  die richtigen Entscheidungen getroffen. Und großartige Partie von Carsten, wie sich der reingeworfen hat.“