** Koppensteiner WAT Fünfhaus **

Superleistung von Fünfhaus bei 35:36 unbelohnt, Leader Leoben mit Glück

Die beste Mannschaftsleistung der Saison, aber am Ende eine bittere Heimniederlage für Koppensteiner WAT Fünfhaus: in der HLA CHALLENGE brachte Fünfhaus den Tabellenführer Sportunion Handball Leoben am Abend des Nationalfeiertages an den Rand einer Niederlage, stand nach 60 Minuten aber dann selbst als Verlierer in der Heimhalle in der Sporthalle Tellgasse. Nach einem dramatischen Schlagabtausch vor allem in Hälfte zwei nützte die abgezocktere und routiniertere Topmannschaft aus der Steiermark um Ex-Teamspieler Spielertrainer Vytas Ziura eine kleine Schwäche von Fünfhaus um die 58. Minute zum 35:36-Auswärtserfolg (13:15 zur Pause), der erst wenige Sekunden vor dem Ende mit dem 36. Tor sichergestellt wurde. 

Mit weit mehr als 30 Gegentoren war zwar nach dem Ende des Spiels keiner der beiden Trainer happy. Dennoch: So mannschaftlich breit und stark war Koppensteiner WAT Fünfhaus in dieser Saison als Liganeuling noch nie in einer Partie. Mit einem ausgezeichneten Alex Kirchknopf im Tor, der später als bester Fünfhauser Spieler ausgezeichnet wurde, und dem nach Verletzung zurückgekehrten Georg Mayr-Pranzeneder im Aufbau sowie den beiden starken Vorarlbergern Severin Lampert und Lenny Fetz allen voran forderte das Fünfhauser Team von Coach Roland Eberl die Leobener Mannschaft in der zweiten Halbzeit voll. Der bullige Slowake Marek Kovacech mit seiner linken Pratze war mit 14 Toren die schärfste Waffe der Gäste, die aber auch mit einigem Glück einer zweiten Saisonniederlage entkamen. Die Verleihung des Preises in Form eines Rucksacks an Kirchknopf (re.) und Kovacech nahm Michael Kaupe, Wiener Direktor der Grazer Wechselseitigen Versicherung (Grawe), die eine der Fünfhaus-Sponsoren ist, vor. Foto: Xavi Vegas. 

Koppensteiner WAT Fünfhaus hat damit nun auch vor eigenem Publikum gezeigt, wie stark und motiviert man gerade gegen die Spitzenteams der Liga ist. Schade nur, dass diese Leistung nicht zumindest mit einem Punkt belohnt wurde. Koppensteiner WAT Fünfhaus bleibt damit mit sechs Punkten weiter Tabellensechster, Leoben hat als Spitzenreiter 12 Punkte. Am kommenden Wochenende wartet auf Fünfhaus das nächste Wiener Derby auswärts gegen WAT Atzgersdorf. 

Nach flottem Beginn kam in der Sporthalle Tellgasse nach einer knappen Viertelstunde das erste Mal richtiger Jubel auf. Lenny Fetz traf zur Führung von 7:6 für Fünfhaus. Aber wie gewonnen, so zerronnen: Die Achterbahnfahrt von Fünfhaus in der HLA-CHALLENGE-Saison mit starken Leistungen und Durchhängern setzte sich in dem Spiel gegen Leoben in einer Halbzeit fort. Denn es dauerte nicht lange, bis Leoben mit 9:14 in Front lag. Erstmals kam die leise Befürchtung auf, die kaltschnäuzige Truppe aus der Obersteiermark könnte mit der Mischung aus einem routinierten, zentralen Bollwerk und jungen, giftigen Flügelspielern wie Dennis Stolz und Jonas Magelinskas über Fünfhaus drüberfahren. Fehlanzeige!  Fünfhaus kämpfte sich mit Alex Kirchknopf als Rückhalt im Tor heran und hatte knapp vor der Pause den 14:14-Ausgleich auf der Wurfhand. Statt dessen gelang den Gästen im schnellen Gegenstoß noch das 13:15 vor dem Gang in die Kabinen. 

Umso motivierter kamen die Fünfhauser Spieler von dort zurück. Es gelang zwar nicht immer alles, aber das Feuer war bei allen zu spüren und es gab auch viele verschiedene Torschützen. Georg Mayr-Pranzender wurde immer stärker und krönte seine Leistung gleich mit Toren. Fabian Hofbauer und Youngster Gabriel Kofler standen um nichts nach. Wie die Astern vor Allerheiligen blühte nach Zahn-OP und schwächerem Abschluss zuletzt nun Severin Lampert am Flügel auf. Er versenkte wie schon in den ersten Spielen der Meisterschaftssaison die Bälle fast nach Belieben. Am Kreis rackerte Lenny Fetz für jeden Treffer. 

Bei einer 25:23-Führung für Koppensteiner WAT Fünfhaus war es mit der Souveränität der Leobener dann auch vorbei. Verschenkte Würfe waren Zeichen der Nervosität der Obersteirer.  Die Fünfhauser drängten weiter. „Denkmal“ Ziura und Co wankten gewaltig, aber wie schon in der ersten Hälfte war Linkshänder Marek Kovacech als rettender Torschütze zur Stelle. Der einzige verschossene Siebenmeter, Severin Lampert warf ans Lattenkreuz, schien mit beim zwischenzeitlichen 33:35 die Fünfhauser Niederlage schon zu besiegeln.  Aber das Team von Eberl und Co-Trainer Norbert Glätzl bäumte sich zur Begeisterung der Fünfhauser Fans nochmals auf. Jan Amberger gelang nicht einmal 30 Sekunden vor Schluss der Ausgleich zu einem mehr als verdienten Unentschieden – hofften die Fünfhauser Fans. Vergeblich: mit der Präzision eines Uhrwerks versenkte Jonas Magelinskas drei Senkungen vor der Schlussirene den Ball zum 36. Mal im Tor. Damit war die Niederlage gegen den Tabellenführer perfekt. 

Den Leoben-Spielern  war die Erleichterung nach Spielende an den Gesichtern abzulesen. Ziura lobte die superkämpferische Leistung von Fünfhaus. Coach Eberl war stolz auf die Leistung: „60 Minuten super gekämpft, aber kein Happyend.“ Für ihn wäre zumindest ein Unentschieden gerecht gewesen.