
Im direkten Duell um den Titel in der Wiener Liga musste sich die Kampfmannschaft des WAT Fünfhaus am Sonntagnachmittag vor einer Top-Kulisse dem WAT Atzgersdorf mit 20:24 (8:10) geschlagen geben.
Im direkten Duell um den Titel in der Wiener Liga musste sich die Kampfmannschaft des WAT Fünfhaus am Sonntagnachmittag vor einer Top-Kulisse dem WAT Atzgersdorf mit 20:24 (8:10) geschlagen geben.
In einer von den Fünfhausern über die ganze Distanz aufopfernd-kämpferisch geführten Partie gab in Summe die größere Erfahrung für die Gastmannschaft in der Sporthalle Tellgasse den Ausschlag. Da nützte es auch nichts, dass sich der WAT Fünfhaus nach einem Vier-Tore-Rückstand gegen Ende der ersten Halbzeit zurückfightete und in der besten Phase gut zehn Minuten nach Wiederbeginn mit 14:13 in Führung lag. Binnen weniger Minuten zog der WAT Atzgersdorf in Durchgang eins und zwei jeweils relativ locker vier Tore davon. In der zweiten Halbzeit war das der Todesstoß für den WAT Fünfhaus mit einem ausgezeichneten Alex Kirchknopf im Tor, Samuel Kofler, der in Hälfte eins maßgeblich an der Aufholjagd beteiligt war und Kampf-„Maschine“ Elias Kofler.
Die Atmosphäre an diesem Sportnachmittag in der Tellgasse war schon ein Kapitel für sich. Dichtgedrängte Besucherreihen, Sprechchöre für Fünfhaus und Atzgersdorf im Stile eines Fan-Wettbewerbs und zwei Teams, die von Beginn an 60 Minuten jeweils bemüht waren, ihr Bestes zu geben. Die Anspannung im direkten Titelduell war ebenfalls greifbar: Beide Mannschaften verschossen tolle Gelegenheiten oder die Tormänner hielten mit tollen Paraden.
Von Beginn an hatten die Gäste aus Atzgersdorf die Nase um einen Tick vorne. Nach zehn Minuten wurden auch die Aktionen der von Trainer Mario Sauschlager gecoachten Fünfhauser flüssiger. Kaum aber war der WAT Fünfhaus dran, folgte die relativ schwächste Phase von Fünfhaus im gesamten Spiel. WAT Atzgersdorf zog auf 5 zu 9 davon. Es spricht für den Charakter des Fünfhauser Teams, dass diese trotz mancher technischer Fehler und Abschlussschwächen im Laufe des Spiels nicht aufsteckte und unverdrossen weiterspielte. Alex Kirchknopf hielt auch dank Glück im Tor zwei Siebenmeter. Fünfhaus rückte auf 8:9 heran. Aber statt des Ausgleichs gab es durch einen Siebenmeter für WAT Atzgersdorf nach der Pausensirene eine erneute Zwei-Tore-Führung für die Gäste.
In Hälfte zwei erwischten die nun konzentrierter spielenden Fünfhauser den etwas besseren Start. Es war die beste Phase für WAT Fünfhaus im ganzen Spiel, der Lohn war eine zwischenzeitliche 14:13 Führung. Aber nach einem vergebenen Sitzer von Fünfhaus vom Flügel schlug Atzgersdorf zurück und holte sich mit 14:16 zuerst eine neuerliche Zwei-Tore-Führung. Während sich Fünfhaus in dieser Phase redlich bemühte und Kreisläufer Max Wunsch die Zuschauer – extrem bedrängt vom Kreis – mit einem Rückwärtswurf und einem Tor verzückte, machte Atzgersdorf locker einen kleinen Zwischenspurt mit ein paar Toren und führte dann 15:20. In Wahrheit war das acht Minuten vor Spielende die Vorentscheidung.
Der WAT Fünfhaus hielt mit einem stärker werdenden Max Mitteregger zwar dagegen. Aber irgendwie glaubte die Mannschaft selbst nicht mehr an eine neuerliche Wende in diesem Spiel. Der WAT Atzgersdorf nahm in der Phase geschickt Tempo heraus, machte das eine oder andere Tor. Für Fünfhaus zeigte die Anzeigentafel am Ende 20 Tore, für WAT Atzgersdorf 24.
Für bis auf ein durch Übermotivation bedingtes Rot-Foul des daraufhin ausgeschlossenen Patrick Depauly blieb das Spiel um den Wiener Meistertitel über weite Strecken zwar kampfbetont, aber grundsätzlich fair. Die Fans beider Mannschaften dankten es nach der Schlusssirene mit Applaus für beide Teams, von denen das abgebrühtere an diesem Tag in Summe nicht unverdient mit 20:24 die Oberhand und diese damit am Wiener Meistertitel behielt.