Zwei knappe Niederlagen besiegeln den vierten Platz.
Der zweite Tag lief in Ferlach leider nicht mehr nach Wunsch. Im ersten Spiel gegen Gastgeber Ferlach erwischte die Mannschaft – gecoacht von Patrick Depauly und Roland und Gerald Eberl – einen ganz schlechten Start. Nach wenigen Minuten stand es 2:7. Die körperlich um einiges überlegenen Kärntner standen in der Verteidigung tief, so dass die Schnelligkeit unserer Spieler nicht zur Geltung kommen konnte. Dem Schiedsrichterteam ließ das zunächst mal kalt. In der Verteidigung rackerten unsere Jungs hart, konnten aber den dynamischen Antritten der Ferlacher Aufbauspieler oftmals keinen ebenbürtigen Körper entgegen stellen. Zudem dürfte sich der Begriff Stürmerfoul noch nicht in allen Kreisen herum gesprochen haben. Jonas Kofler stand mehrfach goldrichtig, wurde aber ein um das andere mal regelrecht plattgewalzt.
In dieser Phase des Spieles kam noch hinzu, dass Lattenschüsse oftmals im Sekundentakt erfolgten und der Ball partout nicht im gegnerischen Gehäuse verschwinden wollte.
Kurz vor der Pause bei 19:59 ein Timeout der Gastgeber. Der sehr gute direkte Wurf landete auch im Tor, den Gesetzen der Physik folgend logischerweise erst Sekunden nach der Schlusssirene. Nett anzusehen die Diskussionen der Spielleiter, die sich nicht einig waren ob nun Treffer oder doch nicht. Schließlich einigte man sich doch auf keinen Treffer und es ging mit 9:15 in die Kabine.
Wer die Mannschaft in den letzten Wochen gesehen hat, weiß um deren großes Herz und auch, dass der Kuchen bei minus 6 und 20 Minuten Spielzeit noch lange nicht gegessen ist. Was folgte war eine fulminante Aufholjagd. Die Schiedsrichter erinnerten sich wieder daran, dass in der U12 mit offensiver Manndeckung gespielt werden muss und schon rollten die Angriffe Richtung gegnerisches Tor. Treffer von Anes Kovacevic, Luis Mechtler, Nepomuk Wilken und den Kofler Zwillingen brachte die Mannschaft Tor um Tor heran. Bei Ferlach flatterten die Nerven, die Schiedsrichter verteilten plötzlich wahllos 2 Minuten an die Kärntner und es kam zum regelrechten Showdown.
Patrick Depauly stellte auf Manndeckuing um, was auch sehr gut funktionierte, wenn – und leider muss es wieder ausgesprochen werden – die Unparteiischen damit etwas anfangen hätten können. Die waren genauso überrascht wie unsere Ferlacher Freunde und pfiffen beim Stand von 24:25 zwei mal die korrekte Balleroberung ab, wodurch das Schicksal besiegelt war.
Die Ferlacher zogen schließlich nicht unverdient mit 26:24 ins Finale ein.
Selten bei einem Handballmatch, dass sowohl die Siegermannschaft, als auch die Verlierer und auch die neutralen Zuschauer in der Halle zum selben Urteil über die Spielleitung kommen. Letzten Endes waren alle froh, dass sich kein Spieler ernsthaft verletzte, was angesichts der nicht vorhandenen „Linie“ der Unparteiischen an ein Wunder grenzt.
Im Spiel um Platz drei mussten sich unsere Leichtgewichte noch einmal Bärnbach/Köflach entgegen stemmen. Der große Karaftaufwand der in den letzten Spielen betrieben werden musste, zeigte schon langsam Wirkung. Die Spielanalyse ist oben beim Match gegen Ferlach nachzulesen.
Abschließend kann man sagen, dass die Burschen über weite Teile des Turniers schönen Handball und in jeder Sekunde vollen Einsatz gezeigt und unglaubliche Disziplin bewiesen haben. Auf dem Fundament lässt sich in den nächsten Jahren aufbauen!
Gratulation an Anes Kovacevic, der als bester linker Flügel ins All-Star-Team gewählt wurde.
Das Finale entschied schließlich die SG Krems/Langenlois gegen SC Kelag Ferlach mit 25:20 für sich.