In der Steinergasse treffen der Erste und der Zweite der M1 Liga aufeinander.
Die Ausgangssituation hätte spannender nicht sein können: WAT Fünfhaus gewinnt das Heimspiel mit 26:25 und beide Mannschaften können alle Spiele gegen die anderen Gegner in der Liga gewinnen. Damit ist klar, dass der Sieger dieses Duells gute Chancen hat, den Meistertitel aus eigener Kraft zu holen.
Dementsprechend beginnen auch beide Mannschaften konzentriert in der Abwehr und Tore sind in den ersten Minuten Mangelware. Die Fünfhauser Männer stehen hinten kompakt und lassen nichts zu, so dass die Atzgersdorfer das eine um das andere mal ins Zeitspiel kommen und nicht erfolgreich abschließen können. Nach einer guten Viertelstunde steht es 4:5 für Fünfhaus. Vier Verwarnungen, fünf mal 2-Minuten und eine rote Karte gegen Atzgersdorf bis zu diesem Zeitpunkt zeigen, dass sich beide Mannschaften nichts schenken. Das Spiel ist hart, aber nicht gehässig. Vielleicht sind die Schiedsrichter auch etwas zu übereifrig was die Hinausstellungen betrifft.
Die nächsten Minuten gehören eindeutig Fünfhaus, das sich durch zwei Bohata und ein Eberl Tor auf 10:6 absetzen kann. Einige Unkonzentriertheiten im Angriff haben zur Folge, dass der Vorsprung schnell schmilzt und mit Ach und Krach ein +1 in die Pause gerettet werden kann.
Nach der Pause können die Fünfhauser aus den zahlreichen 2-Minuten Strafen nicht Kapital schlagen. Die Bälle gehen entweder durch technische Fehler oder durch überhastete Abschlüsse verloren. Je näher es zum Spielende kommt, desto mehr spitzt sich die Situation zu und das Spiel wird zusehends hektischer. Leichte Ballverluste auf beiden Seiten prägen den Spielcharakter. Auf Seiten von WAT Fünfhaus ist es in diese Phase im Angriff Manuel Walser zu verdanken, der (bis auf ein mal) sowohl vom Siebenmeter Punkt als auch aus der zweiten Reihe treffsicher ist, dass das Spiel nicht zugunsten der Heimmannschaft kippt.
In Minute 52 steht es 22:22 und das Spiel auf des Messers Schneide. Drei Fünfhauser Tore in Folge bringen nun eine vermeintliche Vorentscheidung. 2 Minuten vor Schluss eine +3 Führung zu verjuxen ist eine Kunst die nicht alle Tage gelingt. Atzgersdorf verteidigt nun mit dem Mute der Verzweiflung offensiv und die nicht eben unroutinierten Fünfhauser lassen sich aus völlig unerklärlichen Gründen aus dem Konzept bringen. Ein kollektives Versagen, das dann in der letzten Minute in der größten Dummheit des Spieles gipfelt, ermöglicht Atzgersdorf noch den Ausgleich: Kofler verhindert nach Ballverlust in der gegnerischen Hälfte, in der letzten Minute die Ausführung des Freiwurfes, was logischerweise mit der Roten Karte und einem Siebenmeter bestraft wird.
Nachdem das Hinspiel aber mit +1 für Fünfhaus endete, war trotz des verspielten Sieges die Erleichterung bei den Männern aus dem 15. Bezirk riesengroß. Die Atzgersdorfer zeigten sich trotz der intensiv geführten letzten Minuten unmittelbar nach dem Spiel als faire Sportsleute und kündigten nach dem Shakehand bereits Revanche für die nächste Saison an.